African Queen

Da es mir immer besser geht und ich bereits vor einer Woche von den Mädels im “Friseursalon” angequatscht wurde, dass sie gern meine Haare machen wollen würden und ich mir ja eh vorgenommen hatte es zu machen, aber wie immer nur, wenn es ein kleine Story dazu gibt, war es heute nach dem Mittagessen soweit. Ohne eine genaue Vorstellung davon zu haben, was ich wollte, legte die junge Dame direkt los. Sie schien eine Vision zu haben. Kleine Entschädigung durfte ich treffen. Ich hatte ihr aber auch am Anfang gesagt, dass ich keine Ahnung habe und hatte mein Vertrauen in ihre Hände gelegt, da sie anscheinend weiß, was sie tut und Geschmack hat. Nach einer Stunde hatte ich fast schon die Befürchtung, dass wir fast am Ende wären, als eine zweite Hilfe dazu kam. Ich mag es einfach sehr, wenn mir jemand die Haare macht. Schmerzen habe ich definitiv nicht, wie es mir einige meiner Freunde angekündigt haben. Zwei Frauen arbeiten jetzt also an mir und gehen definitiv nicht zimperlich mit mir um. Man sollte diese Haarbehandlung “afrikanische Massage” nennen. Ich hatte heute früh einen völlig verspannten Hals und davon Kopfschmerzen. Das würde definitiv weg massiert oder weg gezogen. Während eine vorn links an meinen Haaren zieht, die die andere hinten rechts. Ich muss währenddessen falsche Haare an beide verteilen. Wir verbrauchen insgesamt 7 Pakete, weil ich so dünnes Haar habe, andere benötigen nur 2. Ich sitze eigentlich auch halb auf der Straße. Während mir die Haare geflochten werden, kaufen die Frisörinnen Bohnen fürs Abendessen, Bananen und Popcorn zum Snacken und Socken von verschiedenen Straßenverkäufern, die bei uns vorbeikommen. Natürlich bin ich mal wieder eine Attraktion. “Mzungu wie geht es dir?” höre ich nicht nur einmal. Nach 4 Stunden sind wir fast fertig und mein Steißbein ab und der Rücken bricht fast durch. Da es bereits dunkel ist, holen mich die Rafting-Jungs ab. “Jetzt siehst du wirklich aus, wie eine afrikanische Queen”. Wir hatten ja immer den Witz gemacht, dass ich die Queen sei. Wir fahren noch irgendwelche Kinder ins Mukuni-Dorf und als wir zurück nach Livingstone fahren, nehme ich mir vor Elefanten zu sehen, denn Livingstone ist Elefantenkorridor, weshalb ich im Dunkeln nicht mehr allein vor die Tür soll und wir sehen sogar einen. Wir halten leider nicht an. Die Einheimischen haben deutlich mehr Respekt vor den Dickhäutern als gedacht. Er ist noch nicht ausgewachsen, also muss irgendwo auch eine wachsame Mutter lauern. Nun geht es nur noch was essen. Eine Suppe und einen heißen Ingwer-Zitronen-Honig-Mix, um hoffentlich die restlichen Krankheitserreger davon zu jagen und ich lande wieder im Hostel, um meine erste Nacht auf meiner neuen Frisur zu schlafen. Mittlerweile pulsiert der Kopf ordentlich vom Zug der Haare. Auf eine gute Nacht!

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