
Auch wenn ich mir noch so sehr vorgenommen habe, heute wieder gesund zu sein beziehungsweise deutlich besser drauf zu sein, hatte ich eine schreckliche Nacht und musste deshalb erstmal bis Mittag schlafen. Danach ging es in den Supermarkt gegenüber meinen Hunger stillen und hier bemerkte ich erst, wie bescheiden es mir doch geht. Die Mädels, die im Hostel arbeiten, fragen mich täglich besorgt, wie es mir geht und nach dem heutigen Gespräch, hat mich Joy überzeugt, doch mal zum Arzt zu gehen. Also gehe ich wieder raus, warte am Straßenrand auf ein Taxi, was hier gottseidank nicht lange dauert, da wirklich fast jedes Auto eines ist und Taxis ja auch geteilt werden. Ich werde also zum Mukuni Medical Center gefahren und bin etwas hilflos. Durch eine kleine Hintertür gelange ich schließlich hinein. Die Stimmung ist leise und gedrückt. Ich muss mich weiterhin durchfragen, aber scheine richtig zu sein. Ich darf einen Zettel mit meinen Daten ausfüllen und ohne zu fragen, was mir fehlt, darf ich wieder Platz nehmen. Ein erster Check von Blutdruck, Puls und Temperatur bringt Normwerte. Auch wenn ich mich fiebrig fühle zeigt das Thermometer 34,4°C an. Ich darf wieder Platz nehmen. Der Warteraum besteht aus zusammen gewürfelten Stühlen. Ich finde in einem sehr bequemen Sessel Platz. Nach etwa einer Stunde warten komme ich dran und die Ärztin ist gottseidank super nett, etwa mein Alter, was es wieder zu einem Gespräch unter Kollegen werden lässt. Wir beschließen vorsichtshalber einen Malaria-Test zu machen und ein Ultraschall meiner Schwellung am Hals. Vermutlich ist es ein Lymphknoten, aber man muss bei diesem Ei sicher gehen, dass es nichts anderes ist. Die Schwester ritzt mit einer Kanüle in meinen rechten Daumen, um Blut für den Malaria-Test zu gewinnen. Gottseidank fällt dieser negativ aus. Der Arzt, der das Ultraschall machen soll ist leider nicht mehr da, also muss ich morgen nochmal wieder kommen. Ich bekomme währenddessen schon mal Antibiotika verschrieben, die ich in der Apotheke im Nachbarzimmer direkt bekomme. Auch hier steht wieder ein Sessel und der Herr hängt die ganze Zeit am Handy und fragt mich über meine Reise aus, während ich nur die Tabletten haben möchte. Sobald sie im Rucksack sind, muss ich noch an der Rezeption zahlen und kann wieder ein Taxi zurück nehmen. Jetzt geht es wieder ins Bettchen für den Rest des Tages.