Das ganz normale Leben in Zambia

Auch wenn ich heute mal wieder nicht wirklich etwas gemacht habe, habe ich doch ein paar Anekdoten auf Lager. Der Tag begann wie immer die letzten Tage sehr verschlafen und müde, ich muss irgendwas ändern. Meine Motivation ist nicht vorhanden. Heute blieb ich einfach mal im Hostel, um endlich Mal etwas das extrem schlechte WLAN auszunutzen. Ich hoffe wirklich, dass es nur in Livingstone oder eben Zambia so ist, ansonsten wird die Kommunikation mit den Liebsten schwierig. Trotz schlechter Verbindung konnten einige Telefonate geführt und auch die nächste Zeit grob geplant werden. Mit einer Touragentur stehe ich immer noch in Verhandlung, um eventuell oben kurz vor dem Herabstürzen der Wassermassen des Victoria Falls, baden zu gehen. Bis dahin heißt es geduldig sein, abwarten und die Tage irgendwie bestmöglichst zu verbringen. Da mein Energielevel, wenn ich nichts tue nur geringer wird anstatt sich aufzuladen, machte ich einen ausgiebigen Mittagschlaf. Voller Energie wachte ich diesmal auf und machte mich auf einen Spaziergang durch die Stadt. Auch wenn ich mich am Anfang recht unwohl in Livingstone gefühlt habe, ist die Stadt doch gut überschaubar, was mich wohler fühlen lässt. Aber das Problem habe ich ja meistens, wenn ich in einer neuen Stadt ankomme. Am Ende des Spaziergangs war das Ziel ein Salon. Heute bekomme ich meine lang ersehnte Massage. Eine Stunde lange wurde ich durchgeknetet und wusste gar nicht, wie viele Stellen mir am Körper weh taten. Aber meine Masseurin zeigte sie mir alle auf. Ich bekam sogar eine Fußreflexzonen-Massage und eine Kopfmassage. Komplett eingeölt war es mittlerweile dunkel geworden. Auch wenn mein körper völlig entspannt war, versuchte der Kopf nun die Umgebung zu scannen, da ich ja normalerweise nicht allein draußen bin, sobald es dunkel ist. Und mit dunkel meine ich stockfinster, auch wenn ich mitten in der Stadt war. Mein Handy wollte ich nicht herausnehmen um den Weg zu leuchten, das wäre ein zu großes Angriffsziel. Also versuchte ich mit meinen Füßen eins mit dem Untergrund zu werden und zirkelte um komische Gestalten lieber herum. Im Supermarkt angekommen, kehrte wieder der Tag ein und ich holte mir mein Abendessen ab. Die Supermärkte hier in Afrika haben alle eine Bäckerei, Fleischerei und eine Art Kantine mit Salaten, Suppen und warmen Speisen. Man kann sich was nach Wunsch über die Theke geben lassen, wie wir es vom Fleischer aus Deutschland kennen oder es ist schon in Frischhaltefolie mit Preis auf der Theke liegen abgepackt und fertig, um I’m Einkaufskorb zu landen. Und genau von hier nahm ich mir heute meine 3 verschieden abgepackten Dinge mit. Gekochter gewürzter Reis, Spinat mit Zwiebeln, Tomaten und Sellerie und ein Soya-Curry. Im Einkaufskorb heißt in Afrika aber noch lange nicht, dass man es kauft. An den Kassen sind nie wirklich lange Schlangen, aber das Tempo hier ist extrem langsam. Es wird sich unterhalten und vor allem, was ziemlich häufig geschieht: es wird geschaut, wie viel am Ende gezahlt werden muss und dann wird das ein oder andere wieder von der Rechnung genommen und an der Kasse liegen gelassen. Geduld ist also immer gefragt. Wie oft habe ich nun schon den Spruch gehört: “Es ist, wie es ist.”, “Willkommen in Afrika!”. Aber ich bin schon von Südamerika dran gewöhnt, Geduld zu beweisen. Im Hostel wärme ich mein Essen nur nochmal in der extrem schlecht ausgestatteten Küche auf, da es natürlich kalt geworden ist, während ich an der Kasse wartete und nehme mein Essen am Pool mit dem einzigen kleinen Löffel, den ich erhaschen konnte zu mir und beobachte, wie die Flughunde zum Trinken am Pool vorbeidüsen. Da ich heute so viel Zeit im Hostel verbracht habe, ist das Foto des Tages ganz schlicht und ergreifend, das Hostel selbst.

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