
Nach dem gestrigen Abend stand heute erstmal ausschlafen auf dem Plan. Danach gab es eine Pizza zum Frühstück, eine Krokodilpizza. Hätte aber auch Hühnchen sein können. Danach wurde ich von Howard abgeholt, dem Besitzer der Agentur, mit der ich schon kostenlos Raften war, da er eine Buchung für eine Safari hatte und mich fragte, ob ich nicht einfach mitkommen möchte. Dazu sage ich bestimmt nicht nein. Wir fuhren in den 66km² großen Mosi-oa-tunya-Nationalpark, der direkt an Livingstone angrenzt. Wir hatten einen Guide dabei und ich freute mich, da ich endlich Mal wieder etwas neues über die Natur und Tiere lernen konnte. Direkt zu Anfang erspähte ich einen Elefanten, mit denen man es sich nicht verschmerzen sollte, denn sie haben ein Gedächtnis über 40 Jahre. Auch dass sie immer mal Bäume einreißen, liegt nicht daran, dass sie aggressiv oder so sind, sondern besonders sozial, da sie es nur in Trockenperioden machen, wenn kleinere Tiere keine Nahrung mehr finden. Sie reißen also die Bäume ein, dass zum Beispiel Impalas von den saftig grünen Blättern, die sonst unerreichbar wären, speisen können. Danach Flug ein riesiger Kampfadler (Martial Eagle) an uns vorbei. Es folgten ein paar Pumbas und Schimpansen und dann wurde das Auto geparkt. Eine kurze Wartepause später, kamen 2 bewaffnete Ranger zu uns und wir starteten unseren kleinen Spaziergang durch den Busch. Zuerst bekamen wir ein paar Zebras zu Gesicht und kurz darauf Nashörner. Hier im Park gibt es 10 Stück. Vor 2 Wochen waren es nur 9, was heißt, dass wir auch ein Baby Breitmaulnashorn zu Gesicht bekamen. Ich wusste ja dass Nashörner nicht klein sind, aber irgendwie verschieben sich die Dimensionen total, wenn man erstmal auf Augenhöhe mit ihnen ist. Nur 10 Meter entfernt bekommt man dann doch riesigen Respekt, wenn sich 2 Bullen gegenüber stehen und zum Kampf ansetzen. Das war das Signal für mich. Steh auf und tritt etwas zurück. Kurz vorher konnte gottseidank noch das Foto des Tages geschossen wurden. Nachdem wir befriedigt waren mit unserer Nashornsichtung, ging es auch wieder ins Auto. Wir bekamen Impalas zu Gesicht und ich durfte lernen, dass sie ein ausgezeichnetes Mittel zum Kommunizieren von Gefahren haben. Wenn sie einen Feind sichten, wird in den schwarzen Hut sichtbaren Drüsen an ihren Läufen ein Sekret ausgestoßen, dass direkt alle anderen Impalas der Herde in Flucht-Haltung begibt. Außerdem sind Impalas die einzigen Tiere, die das Gebären ihres Jungtieres herauszögern können, wenn sie von Feinden in der Umgebung wissen, bis zu 1 Monat! Wie cool ist das bitte? Wasserböcke heißen Wasserböcke, da sie die einzigen Tiere neben Elefanten sind, die ohne Gefahr von einem Krokodil gefressen zu werden einen Fluss durchqueren können, da sie sobald sie mit Wasser in Berührung kommen, ein Hormon produzieren, die ihr Fleisch ungenießbar macht. Wir sahen noch ein paar Geier, 1 Meter große Warane, Perlhühner und Giraffen. Als wir die Giraffen spotten, lag eine von ihnen am Boden. Als wir allerdings in Fotoposition waren, war sie schon wieder aufgestanden. Mist Chance verpasst, denn sie können nur maximal 20-30 Minuten Liegen, dann müssen sie wieder aufstehen. Auch ein Grund, weshalb sie im Stehen schlafen können. Super interessante Fakten. Sie lassen das Trinken sogar manchmal aus, da sie sich in eine sehr angreifbare Position begeben. Besser also erst gar nicht trinken. Ich bin extrem dankbar, heute bei dieser Tour dabei gewesen zu sein. Ich habe lange nicht mehr so viel neues gelernt. Ein abschließendes Picknick am Fluss mit einem Krokodil, einem Eisvogel, einem Komoran und 2 Elefanten auf der anderen Seite des Zambesis machte die Tour perfekt. Wir fuhren aus informativen Gründen noch am ehemaligen Friedhof der originalen Lokalisation von Livingstone vorbei. Es war allerdings zu nahe am Fluss, was zu viele Mosquitos bedeutet. Fast alle britischen Eroberer, die hier sesshaft wurden starben so an Malaria und Flussfieber und die Siedlung Livingstone wurde an seinen heutigen Ort verlegt. Voll informiert wurden wir wieder in unsere Unterkünfte gebracht und so konnte der Tag in aller Ruhe ausklingen.