
Wir müssen früh raus, den Check-out ist um 10 Uhr und wir müssen ein Auto erwischen, dass uns mit heraus aus dem Park nimmt. Sowie alles gepackt ist, geht es an die Straße. Nach 5 Metern kommt ein Auto, hält für uns. Jackpot. Mit ein paar Bauarbeitern bekommen wir eine Fahrt zurück an die Hauptstraße. Wir werden abgesetzt und schmeißen unsere Hitchhiking-Musik an. 50 m hinter uns stehen 2 weitere Leute. Ich weiß nicht, ob sie auch nach einer Mitfahrgelegenheit suchen oder wie viele Leute hier, nach Arbeit. Heute erfahre ich das 2. Mal auf meiner Reise Rassismus mir gegenüber. Das erste Mal war in Bolivien, von einer alten Dame, die mich nicht bedienen wollte. Heute hielt ein Auto mich dunkelhäutigen Insassen, bei den anderen beiden an der Straße wartenden an, die ebenfalls dunkelhäutig waren. Als wir hingehen beziehungsweise rennen wollten. Fuhr das Auto schnell davon. Das ganze passierte uns 2 Mal. Unglaublich. Aber auch so herum funktioniert Rassismus und es fühlt sich nicht schön an. Am Ende bekamen wir aber doch noch unsere Fahrt und es waren nette dunkelhäutige Leute, die uns sogar weiter führen, als sie mussten und uns mit den Worten “Hier ist es sicherer!” absetzen. Die nächste Fahrt ließ nicht auf sich warten, die nächste schwarze Familie sammelte uns ein und begrüßte uns mit den Worten: “Oh Gott, wir haben leider keine Sitze”. Sie denken, Weiße können nicht hinten auf der Ladefläche mitfahren. Und tatsächlich sieht man nie hellhäutige auf den Ladefläche, dafür dunkelhäutige umso mehr. Für uns ist es aber mittlerweile Alltag und so gesellen wir uns zu dem Jungen nach hinten. Er ist erst etwas scheu und Ed macht sich etwas unverschämt breit und bekommt gar nicht mit, dass der Junge nur im kalten Fahrtwind steht, weil er Respekt vor uns hat, als ich aber Ed bitte heranzurutschen und dem Jungen zeige, dass er sich gern zu uns setzen kann, nimmt er es gern an. So schnell kann man gar nicht gucken, da sitzt er windgeschützt und deutlich wärmer. Wir werden nach 100 km abgeladen und laufen noch ein Stück stadteinwärts in Humansdorp. An der Tankstelle bekommen wir direkt unsere nächste Fahrt und werden direkt vorm Hostel abgesetzt. Da es noch zu früh zum einchecken ist, werden die Rucksäcke abgeladen, die Badesachen angezogen und es geht direkt wieder los. Der Strand in Jeffreys Bay ist unglaublich groß. Er erstreckt sich über die gesamte Länge, 10 km auf jeden Fall, deshalb erkunden wir heute vom Hostel aus alles in nördliche Richtung. Am Strand stehen überall Angeln. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass hier was gefischt wird. Vorm dem Strand beginnen dann irgendwann mit dem Meer scharfkantige schwarze Felsen und dahinter sieht man die ersten Surfer, den Jeffreys Bay ist ein Surf-Mekka und in 4 Wochen findet hier eine der größten Surf-Meisterschaften statt. Irgendwann suchen wir uns ein Plätzchen am Strand, ruhen uns aus, gehen baden oder eben beobachten die Surfer und schießen ein Foto des Tages. So vergeht die Zeit, wir unterhalten uns mit ein paar Einheimischen, kuscheln wie immer alle vorbeikommenden Hunde, die gerade einen Feierabendspaziergang mit ihrem Herrchen machen und sehen zu, wie es sich zum Feierabend immer mehr füllt. Was für eine coole Beschäftigung nach einem Arbeitstag. Als die Sonne sich verabschiedet, machen wir uns auf den Rückweg und gehen noch einkaufen, denn uns wurde angekündigt, dass heute der Grill, das Braai angeschmissen wird. Und so war es dann auch. Alle im Hostel, saßen danach noch bei Bier zusammen und tauschten sich aus, bis die Idee aufkam, noch feiern zu gehen. Wenn es tanzen geht, bin ich dabei, geht es nur in eine Bar, bin ich raus. Und deshalb ging es in eine gute Kombi, wo ich mit dem Hostelmanager abfangen konnte, während die anderen noch etwas an der Bar waren. Der beste Moment des Tages war aber, als gerade afrikanische Musik lief und 2 Schwarze anfingen einen Line-Dance mit afrikanischem Hüftschwungzu tanzen. Ich sah es, stellte mich daneben, schaute es mir kurz an und machte direkt mit. Nach und nach wurden wir immer mehr bis nach 2 Liedern der gesamte Club sein bestes gab. Was für ein Moment, danke. Danach kamen noch etwas 90er und 2000er, wo jeder mitgrölen konnte und um 2 war die Party vorbei und wir genossen noch unseren Nachtspaziergang. In der Truppe ist man sicher nachts, also brauchen wir kein Taxi rufen, um dann 1 Stunde darauf zu warten, wie auf dem Hinweg. Da es hier viel wärmer ist, als die letzten Tage, ist der Spaziergang zurück ins Hostel auch sehr angenehm. Noch angenehmer wurde er durch ein Weggetränk, dass auf dem Weg nach draußen ungesehen ganz zufällig in meine Jackentasche gelangt ist.