
Was für ein Segen in einem Nationalpark zu schlafen. Es ist dunkel und extrem ruhig dazu. Um neun wache ich auf und wir machen uns in aller Seelenruhe ans Frühstück. Eigentlich stand heute ein großer Wandertag mit 2 Wanderungen bevor aber wir sind heute irgendwie zu entspannt. Sobald wir die Hütte verlassen haben und die Schönheit unserer Umgebung wieder sehen, beschließen wir um eine Nacht zu verlängern. Somit haben wir dann auch am morgigen Tag Zeit für die 2. Wanderung und können heute alles entspannter angehen. Dort, wo wir gestern kayaken waren, wandern wir heute hin und noch ein wenig weiter. Unser Weg führt uns über einen kleinen Sandstrand direkt in den Wald. Das Stück von hier gehen täglich extrem viele Gruppen, weshalb alles über Holzstege führt. Ich ziehe den Hut vor den vielen Senioren, die hier tapfer eine Stufe nach der anderen erklimmen oder absteigen. Nach 10 Minuten kommen wir zu den 3 Hängebrücken, die über die Mündung des Stormsriver führen. Ein Traum. Von oben können wir auf den Felsen ein paar Dassies beobachten. Die erste Truppe Kayaks paddelt gerade unter uns weg. Auf der anderen Seite angekommen, hört der viel begangene Weg auf. Wir hatten Glück, dass wir Recht früh unterwegs waren, so war noch nicht all zu viel los hier. Jetzt geht der wirkliche Wanderweg los. Von Anfang an ist kein wirklicher Weg mehr zu erkennen, es geht steil bergauf über Felsen und dann kommt gottseidank wieder ein Pfad. Wie steil es ist, würde ich beim Abstieg erst bemerken aber die Muskeln sind müde heute und der Schweiß tropft uns vom Gesicht. Oben wird es flacher. Es geht zwar immer noch bergauf aber nicht mehr gefühlt senkrecht. Jetzt habe ich wieder etwas Zeit in der Weltgeschichte umher zu schauen. Das Meer lädt ein, der Blick reicht wieder bis Robberg Island. Aber auch hier oben gibt es einiges zu sehen. Die Bergkette in der Ferne, davon grüne Hügel und unseren Wanderweg zäumen Fynbos. Auf dem Foto des Tages kann man sehr schön erkennen, wie schön es oben auf dem Plateau war. Man muss sich nun nur noch das Meer zur Linken vorstellen und Schmetterlinge und Vögel hinzufügen. Vögel ist untertrieben. Wir haben hier oben ganz viele Mausvögel gesehen. Das sind Vögel mit 2 extrem langen Schwanzfedern. Es sieht bald aus, dass sie dadurch etwas flugunfähig werden. Jedes Mal, wenn ich wieder einen sehe, strahlen meine Augen. Irgendwann hat auch Ed die Chance einen zu sehen. An der Aussichtsplattform angekommen, setzen wir uns aufs Geländer. Ich glaube Ed seine Höhenangst wurde erfolgreich mit dem Bungee-Jump kuriert. Wir schauen in die Ferne, nach unten auf den bewirtschafteten Teil des Nationalparks und die davor tosenden Wellen, die auf die Felsen prallen. Ein Wal lässt sich wieder nicht erblicken. Nach einer kleinen Snackpause steigen wir wieder ab und halten diesmal am Strand an. Da ich keine Badesachen drunter habe, gehe ich einfach mit Kleidung ins Wasser. Wir genießen die Sonne, nachdem die letzten Tage so kalt waren. Mit dem Sonnenuntergang wird es mal wieder extrem kalt und ich verschwinde mal wieder in der Badewanne. Es ist eine unglaublich tolle Entspannung, wenn man immer unterwegs ist. Heute habe ich mich so sehr entspannt, dass ich sogar in der Wanne eingeschlafen bin. Der Hunger war das einzige, was mich aus der Wanne bringen konnte. Nach dem Abendessen, gab es wieder Tee und Plätzchen und wir schauten mal wieder einen Teil unserer Serie auf Netflix “Penguin-Town”, die wir passend ausgesucht haben. Es handelt von afrikanischen Pinguinen in und um Kapstadt und die Rehabilitationszentren. Es zu sehen, nachdem man selbst Teil dessen war ist ganz spannend und lustig. Also sehr zu empfehlen. Die Kälte zwingt uns dann aber doch wieder unter die Bettdecken.