Hauptstadt der Austern

Der Wind hat nachgelassen, deshalb kann Ed heute paragliden. Während er also in der Luft ist, warte ich in unserer Unterkunft und genieße die Sonne. Als er zurück kommt, hat er uns bereits einen Transport nach Knysna organisiert. Das frisch vermählte Pärchen bringt uns direkt zu unserer Unterkunft. Super nett, vielen lieben Dank. Da das Wetter umzugschlagen droht, machen wir uns direkt wieder los. Es geht vom Zentrum in Knysna (Neisna ausgesprochen), auf die vorgelagerte Insel Thesen. Es beginnt zu nieseln. Mit Sonnenschein im Sommer wäre es hier sicher schön und auch überfüllt. Knysna ist ein sehr maritimes Örtchen, vor allem weiße Häuser mit blauen Akzenten. Auf den Straßenpollern sind kleine Seepferdchen abgebildet. Grund dafür ist, dass es ein sogenanntes Knysna Seepferdchen gibt. Auch die Knysna Schlammkrabbe gibt es hier. Wofür Knysna aber noch viel bekannter ist, sind seine Austern. Auch bekannt als Hauptstadt der Austern, werden hier in wirklich jedem Restaurant Austern angeboten. Da es bald anfing richtig kalt zu werden, kehrten wir ein und ich bekam schon bald meine erste Auster serviert. Mit Wassermelonen-Minz Eis und etwas Zitronensaft darüber, schmeckte er recht okay. Ed meinte die Konsistenz sei sehr schwierig zu kauen, aber meine war ziemlich weich. Eine Auster war mir aber auch erstmal genug und dann kam auch schon das Hauptgericht. Wagyu-Rind, butterweich mit Kräuterseitlingen, Brokkoli in Butter angebraten, Kartoffelbrei, und einer braunen zitronigen Soße. Das war mit Abstand das beste essen, das ich seit langem gegessen habe und es kostete im Paket mit einem Glas Rotwein keine 10€. So verbringe ich meine Regentage gern. Zudem saß ich noch neben dem Ofen und konnte mich aufwärmen. Ein interessanter Punkt dieses Restaurants, in dem wir gelandet sind, ist die riesige Turbine. Die Tische stehen mal hier mal dort um die Turbine herum, die zu früheren Zeiten einmal Sedgefield, Knysna und Plettenberg versorgt hat. Heute ist ein Hotel und Restaurant daraus geworden. Als es kurz aufhörte zu regnen, trauten wir uns wieder nach draußen. Die Insel mit ihren unzähligen Wohnungen inklusive Anlegern war nicht groß, also gingen wir wieder zurück ans Festland zur Waterfront, also zum Hafen. Kurz vor unserer Ankunft, fing es wieder an zu schütten also wurde das letzte Stück gerannt. Gottseidank befindet sich hier eine süße überdachte Fußgangerzone mit Geschäften und Cafés und Restaurants, womit wir uns also weiter im trockenen die Zeit vertreiben konnten. Wir fanden ein paar dekorierte Straußeneier aus Oudtshoorn, Lederwaren, verschiedener Tiere, Strauß, Büffel, Taschen und Felle verschiedener Antilopen und wir rätselten welche wohl was ist? Bontebok, Springbok oder Buschbock? Viel mehr kannten wir ja noch nicht aber damit kamen wir schon Recht weit. Und dann gab es natürlich auch noch die Klamotten und Handwerksläden. Aus Draht und Perlen wird hier wirklich alles gemacht, Schmuck, Schlüsselanhänger, Schüsseln, Untersetzer oder auch die Damen auf dem heutigen Foto des Tages. Wir landeten in einem interessanten Markt, wo internationale Köstlichkeiten, so auch Kühne-Produkte aus Deutschland verkauft wurden. Die gigantischen Knysna-Schlammkrabben konnte man hier direkt aus dem Aquarium bestellen. Kaffeedurst brachte uns wieder an einen Tisch und ich gönnte mir bei dem Wetter noch eine Waffel. Abendessen wird heute also definitiv ausgelassen. Am Ende finde ich noch ein Angebot bezüglich einer Austern-Unterrichtsstunde, aber dazu hoffentlich morgen mehr. In der Dämmerung ging es zurück zum Hostel, wo wir wieder auf Joy trafen, die wir erst gestern verabschiedet hatten.

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