
Bevor wir unsere heutige Reise starteten, holten wir unser hart und wohl verdientes Straußen-Ei ab. Da wir an einer Tankstelle abgesetzt wurden und Ed Eggi, so nannten wir unser Ei später, noch sicher im Gepäck verstaubte, fragte ich die Kunden der Tankstelle schon m, ob sie in Richtung George fahren und uns gegebenenfalls mitnehmen könnten. Nachdem die erste Angst verflogen war, nahm uns die zweite Person, die ich gefragt hatte mit. Auch bei ihr wahren wir wieder die ersten Hitchhiker, die sie je mitgenommen hat. Wir unterhalten uns nett und werden mitten in den Bergen nach unserem Wunsch abgesetzt. Noch eine weitere Fahrt und wir kamen am Montagu-Pass an. Einer alten Passstraße, die irgendwann mal halb weggespült wurde und nur noch von Wanderern und Mountainbikern genutzt werden kann. Unsere heutige Mission war also die überquerung der Langenberg-Bergkette mit all unserem Gepäck, da wir mal wieder die Unterkunft und den Ort wechselten. Nachdem wir das letzte Dorf durchquert hatte, kamen uns bereits die ersten riesigen Schimpansen entgegen. 2 Gruppen von 5-20 Tieren. Bei der Größe wurde einem schon anders. Nachdem das Dorf aufhörte, begann 100% Natur. Wir waren nicht weit gereist, aber von der Wüste wieder in die Fynbos-Region, die es nur in Südafrika gibt, geschmückt mit ganz vielen verschiedenartigen Proteas, der National Blume Südafrikas. Die Berge waren grün bewachsen und sahen flauschig dadurch aus. Weißer Sandstein, roter Sandstein, trockene Abschnitte im Wechsel mit winzigen Feuchtgebieten, die scheinbar Frösche beheimateten oder auch Eukalyptus-Bäume am Wegesrand. Dieser Pass hatte wirklich alles zu bieten. Mit jedem Meter wurde unser Gepäck etwas schwerer, die Schultern schwächer aber die Beine trugen uns zuverlässig bis ans Ende. Wir waren sehr froh, diese Empfehlung vor ein paar Tagen von Ryan bekommen zu haben, denn es war wirklich eine wunderschöne Kulisse und das die gesamte Zeit. Je weiter wir liefen, desto näher kamen wir Richtung Meer und desto feuchter würde die Luft auch bis sie schlussendlich auch nach Meeresbrise roch. Nach dem alten Zollhaus entdeckten wir irgendwann noch einen geheimen knalltürkis blauen See, den nicht mal Google Maps kannte und wir standen wieder an der Straße mit dem Daumen nach oben. Mit den Worten, ihr seid offensichtlich Ausländer und zu gutgläubig, ich möchte nicht, dass ihr noch länger hier an der Straße steht, werden wir eingesammelt und fast zu unserem heutigen Ziel gebracht. Eine weitere Mitfahrgelegenheit später und wir kamen völlig ausgepowert in unserer Unterkunft mit in der Hügeln mit Blick aufs Meer an. Eggi war gottseidank heile geblieben, da wir aber hungrig waren, musste er nach einem kleinen Nickerchen in seinem eigenen Bettchen, daran glauben. Ich hatte fleißig YouTube-Videos geschaut, gab Ed also Anweisungen, wie er Eggi zu öffnen hatte, während ich die ganze Prozedur filmte. Dem Gaumen schmeckte es und zu unserer Überraschung waren wir nicht mal ansatzweise voll gegessen. Mir schmeckte Eggi aber wirklich besser als jedes Hühnerei. Danach gab es noch ein Geburtstagslagerfeuer während wir uns entscheiden mussten, ob wir ins Feuer oder aber in den vollen Sternenhimmel über uns schauten.