Karaokenacht

Tagsüber stand heute nur ausruhen auf dem Plan. Ganz getreu dem Motto “Man kann auch nachts noch genug vom Tag haben.” startete ich gegen 19 Uhr in den Tag. Gemeinsam mit Freunden trafen wir uns zunächst im “The Blue Pub”. Um dorthin zu kommen nahm ich den Bus und ganz vorbildlich besorgte ich mir zuvor ein Ticket per WhatsApp. Das Ticket war ein QR-Code, der natürlich im Bus nicht funktionierte. Das Ticket blieb also unbenutzt und ich bekam trotzdem meine Busfahrt. Im Pub angekommen vielen wir uns alle in die Arme, da wir uns seit meinem letzten Aufenthalt in Sao Paulo nicht mehr gesehen hatten. Sie wussten aber auch, dass ich die gesamte Zeit in Südamerika war, also wurde mir erstmal scherzhaft vorgehalten, warum ich mich nicht schon etwas früher habe blicken lassen. Nach einer ruhigen Stunde zum Austausch aller Neuigkeiten, begann die Band “Mr Legacy” zu spielen und ich schoss mein heutiges Foto des Tages. Zu meinem Erstaunen begannen die Leute mit dem ersten Lied an, die Tanzfläche zu füllen. Jeder Deutsche könnte sich daran ein Beispiel nehmen. Wir lauschten also der wirklich guten Band und schunkelten mit. Irgendwann hatten wir bereits so viel mitgesungen, dass wir es nicht mehr aushalten konnten, um nun selbst tätig zu werden. Glücklicherweise ist Thomas aus der Truppe quasi Barbesitzer einer Karaokebar im japanischen Stadtviertel Liberdade in Sao Paulo. Es gibt wirklich unfassbar viele Einwohner japanischer Abstammung hier. Thomas ist einer von ihnen, ist aber geboren und aufgewachsen in Brasilien. Die japanische Kultur wird aber über Generationen beibehalten. Nicht nur das gute Essen, was wir serviert bekommen haben, sondern auch die Vorliebe für Karaoke. Da ich mit der Truppe beim letzten Mal schon Karaoke singen war, war es mein Wunsch, das nochmal zu tun, da jeder sicher weiß, wie gern ich singe. Wir bekamen also essen und Trinken zur freien Verfügung auf unseren Tisch gestellt und stimmten mit ein. Heute schienen nur die eingefleischten Karaoke-Fans da zu sein. Nachdem ich die ersten gehört hatte, traute ich mich kaum auf die Bühne. Sogar der Sohn einer der bekanntesten Rockstars Brasiliens Chorão von “Charlie Brown Jr” war heute Abend hier. Nach Adele und Amy Winehouse wurde sogar das Thema von “Das Phantom der Oper” performt. Ich war platt. Ich sang trotzdem meine Lieder von Queen, CCR und Greenday und schien damit auch Fans zu gewinnen. Um 2 machte dann die Bar leider zu und ich musste noch versprechen, am morgigen Abend wieder zu kommen und Rammstein zu singen, denn jeder kennt sie. Selbst in Brasilien wird textsicher oder besser gesagt, dass was man als Brasilianer darunter versteht, mitgesungen.

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