Tagträumen

Vormittags war heute alles wieder ganz ruhig. Male setzte sich an ihre Arbeit, ich las ein wenig in meinem Buch “Die Säulen der Erde” und so langsam muss ich mir eingestehen, dass ich selbst in Südamerika Fernweh bekomme. Nach 1,5 Jahren bin ich definitiv reif für einen Kontinentwechsel. Ich träume schon seit einigen Tagen von Afrika und deshalb schaue ich heute auch das erste Mal nach Flügen nach Afrika und schaue mir auf YouTube zur Inspiration ein Video an. Ein weiterer Grund, warum ich nun so viel an Afrika denken muss, ist Anna. Wer Anna ist? Eine Freundin aus Jena. Was das mit Afrika zu tun hat? Als ich in Südamerika am Reisen war, war sie in Afrika. Warum ich ausgerechnet jetzt Anna ins Spiel bringen? Da sie heute in Südamerika angekommen ist, also ihren Kontinentwechsel hinter sich gebracht hat. Da wir uns aber noch etwas austauschen und gemeinsam reisen wollen, habe ich noch etwas Zeit in Südamerika. Nach dem gemeinsamen Mittagessen mit Male ging es also in den Zug, dann in die Metro und irgendwo unterhalb von Buenos Aires traf ich mich mit Anna. Die ersten Minuten fühlten sich komplett unwirklich an, aber dann gewöhnten wir uns daran, dass wir nicht in Deutschland, sondern eben in Buenos Aires waren. Wir spazierten etwas in den Parks der Stadt herum und entspannten im Ecoparque, was eigentlich ein kleiner kostenloser Zoo ist, in dem ich mein heutiges Foto des Tages schoss. Da hier viele Tiere frei herum liefen, gab es einiges zu sehen. Baby-Pfauen, die versuchten über eine Mauer zu springen, eine Frau, die völlig überrascht war, als der Papa-Pfau ihr den Kuchen aus der Hand klaute, nachdem sie ihn angeboten hatte und ich herzlich loslachen musste und Maras, die einfach auf der Wiese chillten und ihr frisches Gras genossen. Nachdem wir wortwörtlich nach Ladenschluss herausgekehrt wurden, setzten wir uns noch in den angrenzenden Park und verquatschen den Sonnenuntergang während die Papageien über uns immer aktiver  und der Feierabendverkehr dichter und dichter wurde. Gerade als er seinen Höhepunkt erreichte entschieden wir uns natürlich mit dem Bus zu fahren. Stockend ging es voran und wir verabschiedeten uns wieder. Ich traf mich mit viel Verspätung mit Leandro. Fast auf den Tag genau, sahen wir uns nach einem Jahr wieder. Wir hatten uns letztes Jahr beim Lollapalooza Festival kennengelernt. Das diesjährige Lollapalooza findet nächstes Wochenende statt. Manchmal ist es einfach witzig. Wir lachten viel, schwelgten in gemeinsamen Erinnerungen und schneller als wir schauen könnten, war der Abend vorüber und ich saß wieder im Zug zu Male. Unglaublich aber war, Leandro sagte dazu nur: “Willkommen in Argentinien!”, aber ich bezahlte heute nicht einmal für meine öffentlichen Verkehrsmittel. Die Kontrolle des Zuges und der Metro geschieht per Drehkreuz vor betreten der Station. Hier war immer die Tür offen, also gehe ich natürlich durch die Tür und im Bus, wollte mich der Busfahrer nach langem Warten irgendwie nicht abkassieren, also bin ich so eingestiegen. Auch wenn die Öffis hier kaum etwas kosten, aber: “Kleinvieh macht auch Mist!”.

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