
Pünktlich zur Mittagszeit gab es heute Frühstück. Als das fertig war, machten wir uns, also Felix, Gero und ich auf den Weg zu seinen Eltern, denn Sonntag ist hier immer Asado-Tag, also wird gegrillt. Auf dem Weg holen wir noch eine Flasche Malbec-Wein, der natürlich hier aus der Gegend stammt und Morchillas, Blutwürste. Dann wird noch Feuerholz und Brot gekauft und alles ist vollständig. Gustavo und Lucia, meine Wahleltern aus Mendoza haben schon mehr Fleisch gekauft und wie immer gibt es selbstgemachte Tapas in Gläsern eingemacht serverfertig. Von den Auberginen war ich so begeistert, dass ich mir direkt das Rezept habe erklären lassen. Ich habe es unten verlinkt. Während also das Holz angeheizt wird und die Kohle nach und nach heiß wird, essen wir schon mal Häppchen, waschen wir Wäsche, Gero und ich machen mal wieder ein paar Künststückchen, andere mögen es Sport nennen, auf dem Rasen und das Fleisch kommt auf den Grill. Auch Yuval/UV, die mit mir vor einem Jahr hier war, wird per Videotelefonie hinzugeschalten und nimmt kurz am Familiensonntag Teil. Auch ein paar Freunde kommen kurz vorbei, die mich noch kennen und wir tauschen uns kurz aus. Nicht nur wir, auch die Schildkröten haben Hunger und da die eine 100-jährige blind ist, wird sie per Hand direkt in den Mund gefüttert. Nachdem ich das Foto des Tages geschossen habe, übernehme ich die Aufgabe und habe irgendwie Spaß daran. Mit einer blinden Schildkröte braucht man aber auch Geduld und so nimmt es die gesamte Zeit ein, bis das Fleisch gar ist, um 3 Salatstrunken zu verfüttern. Und dann sind endlich wir an der Reihe. Gemeinsam sitzen wir am Tisch, genießen unser Asado argentino und schlecken uns die Finger. Nebenbei läuft natürlich Fußball. Als wir fertig sind, können wir nicht glauben, dass es schon um 5 ist und machen uns langsam wieder auf den Rückweg. Felix meint nur: “Ich verstehe, warum es dir hier so gut gefällt” Gustavo und Lucia meinen zum Abschied wieder: “Du wirst immer ein Haus in Mendoza haben” und ich muss mich zusammenreißen, nicht wieder zu weinen, denn ich fühle mich wirklich, als wäre ich nach Hause gekommen und müsste mich jetzt schon wieder verabschieden. Zurück im Zentrum gehen Felix und ich etwas durch die Straßen von Mendoza spazieren, genießen das schöne Wetter und suchen währenddessen nach einem Fahrrad für Felix morgen. Nachdem wir fündig geworden sind, kehren wir nach weiterem Umherlaufen zum Abendessen ein. Danach geht es noch ein besonderes Eis essen. Auch Gero stößt nun wieder zu uns hinzu. Wir treffen uns bei Flavio Soppelsa einer Eisdiele, die einen Michelin-Stern verdient hätte. Allein beim Lesen der Sorten läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Nachdem ich die beiden Eis für die Jungs bestellt habe, bin ich an der Reihe. Da ich mich nicht recht entscheiden kann, darf ich mich einmal durch das halbe Sortiment probieren. Am Ende nehme ich zwei Sorten, die ich gar nicht von mir aus probieren wollte, sondern die mir angeboten wurden. Kurkuma&Mango und Irgendweine wilde Sorte mit Rosenwasser, Zimt, Limette und noch ganz vielen anderen Gewürzen. Als i-Tüpfelchen gab es nicht eine Mini-Kugel Chai Latte dazu, alles wurdemit Schoki und in meinem Fall mit Himbeeren verziert und das Kunstwerk war fertig. Das Beste daran, es sah nicht nur super aus, sondern hat auch noch unglaublich gut geschmeckt. Wie kann da die Laune schlecht sein. Voller Euphorie und Eis schlenderten wir dann am späten Abend wieder nach Hause und waren k.o. aber zufrieden und vor allem satt.
Rezept für die Auberginen-Tapas: https://lets-world.de/wordpress/2025/03/11/tapas-de-berenjena-en-escabeche/