
Eigentlich wollte ich heute Morgen gar nicht frühzeitig aufstehen, aber die Sonne hat mich, wie immer pünktlich um 6 Uhr geweckt. Einmal wach, konnte ich auch direkt wieder aus dem Auto kriechen, um die morgendliche Vogelrunde zu begutachten. Gerade erst heraus, werde ich zum Teleskop geholt, wir haben endlich einen Tucán gespottet, einen Plate-billed Mountain-Tucan. Ich schaue ihn kurz an, mache ein Foto und schon ist er weg. Was für ein Glück. Nach und nach kommen auch die anderen aus den Betten, der Tucán lässt sich nicht nochmal blicken, aber ich werde langsam besser mit den Namen der kleineren Vögel. Unzählige Arten in unzähligen Farben. Auch die Eichhörnchen und der Taira sind wieder mit von der Partie. Danach gibt es wieder ein gemeinsames Frühstück bei Patricio im Camper und danach heißt es schweren Herzens Abschied nehmen. Einerseits von dem wunderschönen Ort, den Richard hier geschaffen hat, andererseits aber auch von Richard selbst, da er uns beide sehr ins Herz geschlossen hat. Es gibt also eine ganz lange Umarmung und dann sind wir auch schon auf dem Weg nach Mindo. Die Patos (Der Spitzname für Patricia und Patricio in Südamerika ist Pato) haben sich entschieden, gemeinsam ein Stück weiter zu reisen. Wir fahren also mit dem argentinischen Camper vorneweg und dem Chile suchen Biest hinten dran gemeinsam durch die Kante und ernten sehr viele Blicke. In Mindo angekommen, gehen wir gemeinsam einkaufen und direkt einer Empfehlung nach. Eine Cacao-Tour bei Maya-Mindo. Wir lernen zunächst du Unterschiede des natürlichen Cacaos zum CCN51, der im Labor kreiert wurde, um widerstandsfähiger und produktiver zu sein. Alle großen Marken verwenden den modifizierten Cacao, da er deutlich billiger ist. Als wir ihn schmecken dürfen, merken wir allerdings, dass er bei weitem nicht so lecker ist. Als nächstes folgt der Prozess des Herstellens. Wir beginnen mit dem traditionellen Weg. Nachdem die Bohnen für uns fermentiert und getrocknet wurden, rösten wir sie, entfernen die Schale, welche später als Tee benutzt wird und vom inneren Kern stellen wir eine Paste mit einem Mahlstein her. Diese mit Wasser aufgegossen, war schon vor 5000 Jahren bei den Maya ein beliebtes Heißgetränk, jedoch sehr bitter. Chocolate heißt deshalb auch aus der ursprünglichen Sprache bitteres Wasser. Noch beliebter war die Kombination mit Chilli, Zuckerrohr und Salz, was dann Getränk der Götter genannt wurde. Als wir mit den traditionellen Weg fertig waren, durften wir uns den gesamten Prozess in der Mini-Fabrik ansehen und dann auch sämtliche Kreationen verkosten während wir eine Gesichtsmaske aus Cacao trugen. Unglaublich witzige Angelegenheit. Wir haben herzlich gelacht. Dann gab es noch einen Brownie und eine heiße Schoki und wir waren bis oben hin voll. Der Marshmallow zum Abschluss unter dem Schokobrunnen war wirklich viel zu viel und wir mussten uns erstmal ausruhen, bevor wir wieder Offroad zu unserem Campspot weiter fahren konnten. Dort angekommen, würden wir von Mücken und anderen fresswütigen Insekten zerstochen, also sammelte ich Feuerholz aus der Umgebung und schmiss ein Lagerfeuerchen an, um alle wegzuräuchern. Pato spielte währenddessen Gitarre und so entspannten wir uns für den Rest des Abends bis wir doch wieder Hunger hatten und das Abendessen über dem Feuer zubereiteten. Noch ein Tee zum Abschluss und dann fielen wir auch schon in unsere Betten.