Galapagos Tag 4 – Wie im Zoo

Völlig planlos bin ich heute in den Tag gestartet. Dafür habe ich am Ende doch echt wieder viel gemacht. Zunächst ging es per Anhalter zu den Zwillingskratern, die aufgrund von Lavatätigkeit abgesunken sind. Ein kurzer Weg führt mich um die majestätische und aufgrund der letzten Nebelschwaden vom Morgen, mystisch wirkende Kulisse herum mitten durch den endemischen Scalesia-Wald. Die Bäume sind mit Moos behangen und bewachsen und auf ihnen hüpfen Darwin-Finken herum. Nachdem ich einmal herum bin, beschließe ich, wieder etwas nach unten zu hitchhiken. Ich bin allerdings immer noch im Hochland von Santa Cruz. Hier gehe ich nun etwas planlos durch die Gegend. Da die Straßen hier aber so gut wie nicht benutzt werden, habe ich extrem viel Wildwechsel. Wildwechsel in Form von Riesenschildkröten. Auf meinem Weg werde ich von einer Hündin begleitet, die mit den Schildis aufgewachsen zu sein scheint, da es sie überhaupt nicht interessiert. Jedes Mal, wenn ich anhalte, um die Wonneproppen zu begutachten und zu beobachten, bleibt sie stehen und beobachtet mich. 2 Stunden laufen wir so gemeinsam durch die Gegend und entdecken extrem viele Schildkröten in allen Größen und Altersklassen. Eine Stelle scheint die Dating-Börse zu sein. Ein Männchen sucht unter einigen Weibchen, das attraktivste heraus. Das Vorspiel dauert mir aber schlussendlich zu lange, sodass ich das Endresultat nicht mehr sehe. Der nächste Anhalter bringt mich zu meinem bekannten Mittags-Menü und danach geht’s zum Strand Playa de la Estación, wo Junior schon ungeduldig auf mich wartet. Der Strand ist richtig klein und gemütlich. So gemütlich, dass 3 Seelöwen mitten zwischen den Badegästen die Wärme und Ruhe genießen. Genau hier schieße ich das heutige Foto des Tages. Für mich heißt es aber wieder Schnorchel auf und rein ins viel zu kalte Meer. Das Gute, sobald ich im Wasser bin und Anblick habe, kann ich alles andere abschalten, so zum Beispiel, dass mir viel zu kalt ist. So habe ich wieder unzählige Meeresschildkröten zwischen noch mehr bunten Fischis gesehen. Eine Schildi war sogar so entspannt, dass sie auf mich zugeschwommen kam und direkt vor mir ihr Mahl zu sich nahm. So konnte ich auch mal eine Meeresschildkröte beim Fressen von Algen beobachten. Als mein Körper mir dann doch irgendwann signalisierte, dass ich langsam mal aus dem Wasser sollte, heizte mich die Sonne auf und wir gingen, Junior und ich, zum Volleyball. Interessant hierbei war so ziemlich alles. Wir haben uns draußen auf dem Sportplatz getroffen. Das Event findet alle 2 Tage auf einem anderen Sportplatz auf der Insel statt. Neben den Spielern, jeder kann mitmachen, gibt es super viele Zuschauer, die nebenbei Karten spielen, auf das Gewinnerteam wetten, wie in Südamerika üblich mit Geld und wo viele Leute sind, sind natürlich auch die Straßenverkäufer mit ihren Essenswägen. Das Netz hängt in Ecuador viel höher. Nachdem ein Startgeld gezahlt wurde, beginnen die Emotionen und das Latino-Temperament. Als ich herausfinde, dass der Gewinner 200 USD bekommt, kann ich es natürlich auch nachvollziehen, dass es hier etwas heißer her geht. Als es dunkel wird, verabschiede ich mich und der Bus bringt mich zurück zu meiner Unterkunft. Zusammen mit mir aus dem Bus ist außerdem ein Mathelehrer gestiegen und da wir den gleichen Heimweg haben, unterhalten wir uns schön und ich merke somit gar nicht mehr, wie geschafft ich eigentlich bin.

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