Unverhofft kommt oft

Nachdem am Strand heute das Tageslicht dazu kam, sah alles gar nicht mehr so ansehnlich aus, deshalb ging es, nachdem ich das Auto aufgeräumt hatte, da mir gestern bei den Straßenverhältnissen alles um die Ohren geflogen ist, nicht ins Wasser, sondern direkt weiter Richtung Norden. Heute liegt eine weite Strecke vor mir. Und zugegeben auch etwas sehr langweilig. Zumindest die ersten 6 Stunden. Die letzten 3 waren aufregend und spannend. Zur Verdeutlichung, ich bin ungefähr die gleiche Strecke heute wie von zu Hause nach Zweisimmen (Schweiz) gefahren. Die ersten 6 Stunden immer gerade aus auf der Panamericana durch weitgehend unbewohntes Land. Komme ich mal durch ein Dorf, heißt das doch nicht wirklich “Mala Vida” – “Schlechtes Leben”. Ich komme 5 Minuten nicht aus dem Lachen heraus. Ansonsten weit und breit nur Sand und Müll von den Autofahrern. Langsam fängt die Zivilisation wieder an, ich fahre durch eine Unterführung, über eine Brücke die über einen breiten Recht leeren Flusslauf führt und die Szenerie wechselt komplett. Von grau ins saftig Grüne. Überall chillen die Leute in ihren Hängematten, es wachsen Palmen und soweit das Auge reicht, wird Reis angebaut. Was bin ich froh, dass ich das nebliger Trujillo verlassen habe. Die lange Fahrt hat sich gelohnt, das weiß ich schon jetzt. Kurz vor Ankunft entscheide ich mich, zu einem kleinen Kap zu fahren. Irgendwie habe ich ein Näschen dafür durch Privatgelände zu fahren. Ich bin ja schon einmal durch eine Mine gefahren, heute ist es das Gelände einer Ölgesellschaft. Man erkundigt sich, wo ich hin möchte, kontrolliert kurz mein Auto und ich darf rein fahren. Mir kommen etliche LKWs entgegen und nachdem ich wild durch die Sanddünen und die Salinen gefahren bin, komme ich endlich an der Küste an. Das Gänze hat sogar einen Namen: “Punta Balcones” wie ich sehe. Oh und hier werden Touren hingemacht sehe ich auf einem Schild. Ich Stelle das Auto am Strand ab und laufe zu dem Leuchtturm, der nur am anderen Ende des Strandes steht. Während die Sonne untergeht, werden die Vögel sehr aktiv. Nur die Pelikane sind leider nicht so fotogen. Am Anfang des Tages dachte ich mir noch, um Himmels Willen, worüber soll ich heute nur schreiben. Da wusste ich aber natürlich nicht, dass ich doch noch so ein Highlight heute abstaube. Ich kletter ein wenig auf den Sandsteinformationen herum und mache locker 200 Bilder. Ununterbrochen entdecke ich neue Motive. Das Grinsen wird immer größer und der Speicher im Handy immer weniger. Ich glaube aber, es hat sich gelohnt. Nach 2 Stunden schlender ich dann wieder zum Auto zurück und schlafe heute wieder mit Meeresrauschen ein.

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