Der Stadt entfliehen

Den Tag mit einem langen Workout zu beginnen, tut immer gut. Wenn man dann noch das Frühstück weglässt, da es schon Mittagszeit ist, ist klar, es ist Wochenende. Ich versuche nun schon seit über 1 Woche mein Bett zurück zu bekommen, das man seltsamerweise aus meinem Auto entwendet hat. Heute dachte ich endlich ich bekomme es wieder zurück nachdem ich mir 100.000 verschiedene Lügengeschichten anhören musste, weshalb erst die Batterie tiefenentladen war, dann mein Bett nicht im Auto war, dann dass Bett nicht übergeben werden konnte, warum man nicht zu Hause ist und heute, warum ich es doch nicht bekommen kann. Innerhalb dieser einen Woche ist nicht nur der Strom mehrfach ausgefallen, das Handy gestohlen wurden, der Schlüssel verloren wurden, sondern auch die Wohnung abgebrannt. Blöderweise konnte ich alles prüfen und die eine Fleecedecke, die ich heute bekommen habe, hat nicht nach Rauch vom Wohnungsbrand, sondern nach Hundepisse und -kot gerochen. Ich nehme also ganz stark an, dass mein anderes Bettzeug, da es noch schlimmer aussieht, hoffentlich in der Reinigung ist. Lange Rede kurzer Sinn: Es gibt wohl ein peruanischen Sprichwort, das besagt: “Der größte Feind eines Peruaners ist ein anderer Peruaner.” Den Menschen nicht immer blind zu trauen, habe ich jetzt mehr als genug gelernt und ich hoffe, dass ich mein Bettzeug bald bekomme. Nach der abertausendsten Enttäuschung geht es dann in den viel zu dichten Verkehr stadtauswärts. Um das Ganze mal zu verdeutlichen, wir haben für 60 km 6 Stunden gebraucht. Das sind im Durchschnitt 10 km/h. Unfassbar. Aber wir konnten uns die Zeit gut vertreiben. Erstmal musste ich mir ja noch etwas Frust von der Seele reden und dann habe ich immer Spaß daran deutsche Musik an die Leute zu bringen. Heute liefen die Prinzen, Pur und Marius Müller Westernhagen zum Trost. Danach war alles wieder gut und irgendwann als es dann schon dunkel war, kamen wir am Ziel an, dem Club Alameda. In der Umgebung von Lima ist es typisch in solchen Clubs Mitglied zu sein. Auf dem Gelände gibt es feinsten Rasen, einen riesigen Park, einen Spielplatz, eine Poollandschaft, Fußball-, Volleyball- und Basketballfelder, Tischtennisplatten, Grillplätze und Lagerfeuerstellen und zum Schlafen Bungalows oder Zelte. Wir übernachten heute hier, um morgen den Tag, es wird der 60. Geburtstag von Juan Pablos Mutti sein, mit all dem zu genießen. Um schon mal anzukommen, werden noch Sterne geschaut, die man in Lima nie zu Gesicht bekommt und heimlich in den Pool gehüpft.

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