
Ganz gemütlich wach werden und dann aber mit voller Kraft mit einem Workout in den Tag starten, danach noch ein bisschen Meditation und dann ein ordentliches Frühstück in der eigenen Küche. Angeröstetes Schwarzbrot (hatten meine Eltern mir noch mitgebracht) mit Avocado, Rührei und selbstgemachter Erdbeermarmelade von meiner Schwester. Danke dafür, sie ist super lecker. Zum Mittag waren wir dann auch irgendwann mal fertig, um aufzubrechen und uns mit den anderen zu treffen. Wir sammeln Malena und Marcele ein und treffen durch Zufall auch noch auf Thomas aus Deutschland, den wir gestern kennen gelernt haben und dann geht es zu fünft zum Strand Prainha, der sich heute allerdings erstmal verdient werden musste. Ein paar Schritte und wir waren mitten im Dschungel. Auf der Hälfte des Weges kamen wir an einem Wasserfall vorbei und wir nutzten die Abkühlung direkt. Wir konnten den Strand nicht abwarten. Abkühlung war genau jetzt nötig. Nur im Bikini wanderten wir dann weiter, verliefen uns ein zwei Mal, kamen deshalb aber zu einem super schönen Aussichtspunkt. Aber weit und breit kein Strand zu sehen. Nur Klippen, schön anzusehen, aber zum Baden völlig ungeeignet. Nach 1,5 Stunden waren wir endlich da und alle völlig kaputt. Im Gegensatz zu allen anderen bin ich aber trotzdem direkt ins Wasser und wurde sehr überrascht. Der Wellengang ist auch heute wieder extrem stark. Aber: Normalerweise kommen Wellen ja nur aus einer Richtung, aber heute kommen sie aus drei. Von vorn, von links und von rechts. Ich habe es bis zum Ende nicht verstanden, wie das ging. Außerdem, als ich dann im Wasser war, hat mich eine extrem starke Strömung immer weiter nach links getrieben. Ich habe absolut keine Chance, am Ort zu bleiben, nicht einmal, wenn ich dagegen an schwimme. Marcele sieht wie viel Spaß ich daran habe, vom Wasser hin und her geschubst zu werden und kommt mit ins Wasser. Zusammen macht es noch viel mehr Spaß. Wir lachen uns kaputt. Raus aus dem Wasser, denn Strand zum anderen Ende entlanglaufen, wieder rein ins Wasser und das Ganze gleich nochmal. Als wir wieder am anderen Ende angekommen sind, beschließe ich, mich zu den großen Wellen zu trauen. Ein bisschen Nervosität ist in mir, aber der Meeresboden ist völlig frei von Steinen oder Felsen, also habe ich keine Angst. Die erste 5-Meter-Welle rast auf mich zu, nachdem ich die kleineren mit viel Kraft überwunden habe und bricht kurz vor mir. Verdammt, schnell darunter hinweg tauchen und noch ein wenig weiter nach draußen schwimmen. Diesmal schaffe ich es. Die Welle rast auf mich zu, ich steige mit ihr empor und wieder nach unten. Der Bauch kribbelt extrem. Das ist wie Achterbahn fahren. Ich schaffe drei Wellen hintereinander mitzunehmen, bevor sie wieder vor mir brechen. Ich tauche diesmal nicht tief genug und werde unter Wasser hin und her geschleudert, als würde ich nichts wiegen. Diese Kraft, die das Wasser hat, unglaublich. Als ich wieder auftauchen kann, muss ich mich erstmal orientieren. Ich mache das Ganze noch ein paar Mal, beschließe dann aber zurück zum Strand zu schwimmen, da mich Thomas schon die ganze Zeit besorgt im Auge hat. Jetzt kann auch ich mich ausruhen und bekomme Besuch von einer Krabbe. Als die Sonne durch ein paar Gewitterwolken ausgetauscht werden, machen wir uns auf dem Rückweg, diesmal mit etwas Musik aus Argentinien und Deutschland in den Ohren und etwas Schwung um die Hüften. Der Rückweg gestaltet sich irgendwie viel schneller. Jetzt geht jeder in seine Unterkunft, schnell duschen, einkaufen und 2 Stunden später treffen wir uns bei uns in der Hütte zum gemeinsamen Kochen und quatschen. Am Ende habe ich glaube für 12, anstatt für 6 Leute, Curry gekocht. Der 6. im Bunde ist Levin aus Deutschland, genauso wie Florin in Innsbruck lebend. Tatsächlich sind sich die beiden dort schon mal über den Weg gelaufen und haben sich hier wiedererkannt. Die Welt ist doch kleiner, als man denkt. Zum Nachtisch gibt es dann noch selbstgemachte Brigadeiros mit Mango und alle sind im Fresskoma, völlig geschafft vom Tag und super zufrieden. Allen hat es geschmeckt, also bin auch ich sehr zufrieden. Wir schmieden nur noch Pläne für morgen und dann geht es ins Bett.