Wiedersehensfreude

Es ist soweit! Nach 8 Monaten reisen, bekomme ich den ersten Besuch aus der Heimat. Und es sind meine Eltern. Ich bin super aufgeregt und fahre zum Hotel am Flughafen, um sie dort abzuholen. Eine ganz lange Umarmung mit meinem Papa und meine Mama beschwert sich mit einem Lächeln im Gesicht, dass sie ihr Kind auch endlich drücken möchte. Süßer Moment. Dann geht es auch direkt zu Localiza, um unser Auto für die Dauer, die sie hier sind, auszuleihen und schon sind wir unterwegs nach Angra dos Reis. Ich fahre die beiden, da sie völlig überwältigt sind von den vielen Eindrücken. Oh Gott, so viel Verkehr, so viele hupende Motorräder. Ist das der Zuckerhut? Nein, Papa. Aber das ist der Zuckerhut oder? Nein, Papa. Warum brennt es hier? Weil die Leute ihren Müll am Straßenrand verbrennen und die Flammen dann unglücklicherweise auf die Pflanzen übergreifen. So viele Gerüche, so viele Häuser, in denen “in Deutschland nicht mal ein Tier leben würde und hier leben die Leute drin, verdammt”. Auf dem Weg kommt der berühmte Hunger der Zirkler-Familie auf und ich finde ein super Restaurant für uns. Es ist sehr gut besucht. Viele Autos davor verraten einem, dass das Essen gut sein muss. Wir treten ein und es schauen uns nur einheimische Gesichter an. Kein anderer Tourist. Jackpot. Ich bin stolz auf mich, meinen Eltern das authentische Brasilien präsentieren zu können. Es gibt Buffet und unglaublich viele typische Gerichte. Ich haue meinen Eltern die Teller voll mit allem, was sie probieren sollen. Ein bisschen Feijoada, ein paar Bolinho de Bacalhau, ganz viel Picanha für Papa und noch etwas Farofa. Ein wenig Salat und Seafood und der Teller ist komplett. Nicht für Papa er nimmt vom BBQ mehr und mehr, probiert alles aus und ist glücklich mit seiner Auswahl. Nachdem die Teller gewogen sind, dürfen wir alles bei einem frischem Maracuja-Saft genießen. Schöne Erfahrung für die beiden. Wir steigen wieder ins Auto und fahren weiter. Es ist schon die ganze Zeit grün, aber jetzt werden die Straßen etwas kleiner und der Urwald, der direkt neben der Straße ist, dichter. Papa erfreut sich über die Bananen und Lianen, während Mama die Palmen lustig findet. Ich habe einen super Ort für unser Wiedersehen ausgesucht und für mich ist es die größte Freude, dass sie es schon jetzt mögen. Ich soll sie ja nicht mit meinem Reisefieber anstecken. Bisher waren sie in ihrem Europa immer zufrieden. Die Fahrt gefällt ihnen super, aber dann ist es doch irgendwann mal an der Zeit in Angra anzukommen. Wir fahren in die Unterkunft direkt am Meer und schießen das heutige Foto des Tages. Während meine Eltern alles auspacken, genieße ich die Aussicht in der Hängematte und lasse ein wenig die Seele baumeln. Ich bekomme Brot aus der Heimat und meinen Lieblingskäse aus der Schweiz geschenkt. Als ich am Brot rieche, drehe ich durch. Ich wusste, dass ich es vermisst habe, aber so sehr? Wow. Ich komme nicht mehr klar. Als ich beim Abendessen hereinbeiße, bekomme ich Gänsehaut während meine Eltern meinen, es sei nicht mehr frisch und deshalb nicht gut. Ich bin auf Wolke 7 und für mich ist es perfekt. Ich bin nach 8 Monaten reisen in Brasilien am Meer und esse deutsches Brot. Was kann es besseres geben. Die Wiedersehensfreude ist riesig.

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