Völlig planlos sind wir heute aufgewacht. Der erste Stop war definitiv irgendwo, wo es Strom gibt, um Wasser zu kochen, wieder alles aufzuladen und zu frühstücken. Danach ging es weiter entlang der Ruta 40. Als ich das Zeichen für Thermalquellen gesehen habe, konnte der Blinker nicht schnell genug gesetzt werden. Nach drei Kilometern unbefestigter Straße und einer Flussdurchquerung, die nur noch eine Flussbettdurchquerung war, da derzeit alles trocken liegt, kamen wir im Thermalbad “La Quebrada de Hualfin” an. 20 Minuten kosten uns umgerechnet 1 €/USD und wir haben einen privaten gefließten Raum mit einem Bad perfekt für uns zwei. Wir entspannen uns so richtig im Warmwasser und schießen das heutige Foto des Tages. Aus 20 Minuten haben wir 30 werden lassen und haben uns dort dann noch Empanadas gegönnt. Wow! Die besten Empanadas, die ich bisher hatte. Wir können es nicht fassen, wie sich Spontanität entwickeln kann und was aus einem eigentlich planlosen Tag werden kann. Tiefenentspannt geht es zurück auf die Straße und wir fahren mitten durch einen Sandsturm. Wir sehen nur noch ganz schwach die uns umgebende Bergkette. Der Wind pfeift ordentlich. Und dann wie aus dem Nichts ein paar Schafe, dann Ziegen und Kühe, unglaublich viele Wildpferde und weit und breit kein einziges Haus. Alles wild mitten in der Wüste. Hier und da ein Tierkadaver einer Kuh oder eines Pferdes an der Straße an dem sich die Geier vergnügen. Die Stimmung ist eine ganz besondere mit der nebligen Aussicht des Sandsturmes. Irgendwann erreichen wir dann ein paar Dörfer, durchqueren diese und es ist auch schon wieder Zeit, uns auf die Suche nach einem Schlafplatz zu machen. Wir biegen in einen Feldweg ein, der uns geradewegs zur Winzerei Finca Albarossa führt. Wir fragen, ob wir auf deren Grund und Boden übernachten dürfen und es ist kein Problem. Wir bekommen noch eine kostenlose Weinverkostung und nehmen uns eine Flasche für die nächsten Tage mit. Zwischen Kakteen, Weinreben und unter wiedermals vielen zwitschernden Papageien kochen wir unser Dinner und schauen zu, wie die Sonne hinterm Berg verschwindet.
Heutige Wildtiersichtungen: 1 Mara, 1 Falke, 1 Adler, 3 Geier, 15 Esel, 16 Kondore, 32 Pferde, 79 Kühe, 136 Ziegen, 1 Schafherde mit circa 150 Schafen, unzählige Papageien
