Wie gestern schon angekündigt, musste ich heute nochmal ins registro civil, um den Motor in den Fahrzeugpapieren umtragen zu lassen. Deshalb klingelte wieder früh der Wecker, um direkt die Erste zu sein, auch wenn ich am Ende doch 3 Stunden warten musste. Um diesmal sicher zu gehen, dass ich auch wirklich drankomme und alles erledigen kann, bin ich zu dem mir bekannten Bürgerservice gegangen. Auf dem Weg habe ich das heutige Foto des Tages geschossen. Ich hatte bisher nie ein Problem mit Dokumenten, die ich nur auf dem Handy und nicht ausgedruckt hatte, aber heute schien es so zu sein. Normalerweise drucken sie es dann selber aus und das Problem hat sich, aber der Mann wollte es nicht machen und hat mich wieder weggeschickt, sodass ich es selbst ausdrucken soll. Da ich in einem Bürogebäude war, bin ich einfach ins nächste Büro rein gelaufen, habe gefragt, ob sie mir die eine Seite ausdrucken können und war wieder zurück. Da hat er nicht schlecht geschaut. Und dann ging alles ganz schnell. Eine Unterschriftenrunde mit Daumenabdruck, der in Chile nicht fehlen darf, später war ich fertig und musste nur noch meine KFZ-Steuer bzw. hier Permiso de Camiones entrichten, also die Erlaubnis, dass ich die Straßen in Chile benutzen darf. 5 Minuten hat mich das Ganze gedauert und 33.000 Pesos (33 USD/€) gekostet. Schnell nach Hause, UV einsammeln und um 12 ging es dann tatsächlich mal nach ursprünglichem Plan los in Richtung Argentinien. Noch viel unglaublicher für mich mit meinem Galloper zu fahren. Ich bin unglaublich froh, UV bei mir zu haben, die mir extrem viel Nervosität und Angst abnimmt, da ich am Tag zuvor ziemlich ängstlich war, dass das Auto wieder kaputt geht. Ich achte auf jedes noch so kleine Geräusch, jedes noch so kleine Wackeln stimmt mich unruhig und löst ein Unwohlsein in mir aus. Ich habe wirklich sehr viel Stress mit dem Auto gehabt und kann es kaum fassen und wirklich immer noch nicht glauben, dass ich das Problem nun endlich gelöst habe und wir unseren Roadtrip nach ein paar Innenraummodifikationen bald richtig starten können. Heute geht es aber erstmal nach Mendoza. Genau die Strecke, die wir bereits mit dem LKW vor 2 Wochen in anderer Richtung gefahren sind, nur dass wir diesmal all das im Tageslicht zu sehen bekommen, wo es das letzte Mal schon dunkel war und es dunkel wird, bei dem, was wir schon gesehen haben. Kurz gesagt, wir haben 7 Stunden direkten Bergblick und fahren 6 Stunden davon quer durch die Anden. Unser “Beast/Biest”, wie wir den Galloper taufen, schlägt sich wirklich super. Die “Las Caracoles” 29 Serpentinen nach Portillo rauf, gibt es keinerlei Probleme, trotzdem gönnen wir uns allen eine Pause und gehen an der Laguna del Inca, um ein wenig Bewegung und frische Luft zu bekommen. Da es mir heute wie 2 Tage vorkommt, gibt es heute auch wieder 2 Fotos. Ein kurzer Check und wir sind wieder auf der Straße und passieren auch schon die chilenisch-argentinische Grenze. Unser Gepäck wird wieder mal nicht kontrolliert, lediglich Yuvals israelischer Reisepass lässt uns etwas warten. Es folgt eine unglaublich schöne Autofahrt, mit viel Musik und ich kann die Augen nur schwer auf der Straße behalten, da die umliegenden Berge einfach zu schön sind. Überwiegend sind sie rot gefärbt, allerdings manchmal auch weiß, grau oder grün, was ein schönes Farbspiel ist. Als es dunkler wird, fällt uns auf, dass das Frontlicht nicht funktioniert. Ein Polizist meint, wir sollen mit Fernlicht fahren, was natürlich alle anderen Autofahrer ziemlich stört. Aber wenn der Befehl von der Polizei kommt, wird das natürlich gemacht und wir werden dafür sehr oft mit Lichthupe “gegrüßt”. Nach 9 Stunden kommen wir in Mendoza an. In den nächsten Tagen steht also auf dem Plan, den Innenraum bewohnbar zu machen und die Lichter zu überprüfen. In circa einer Woche beginnt dann das Abenteuer von den “Beauties and the Beast”.
