
Bei meinem Raftingausflug habe ich 2 Jungs (aus der Schweiz & Österreich) kennengelernt, die sich auch ein Auto gekauft haben. Da sie es direkt von anderen Reisenden abgekauft haben, haben sie es komplett mit Innenausstattung bekommen. Da sie nicht im Auto schlafen und das ganze Zeug los werden wollen, haben sie heute Morgen kurz bei mir Halt gemacht und ich habe alles bekommen, was sie nicht haben wollen. Darunter eine dünne Matratze, 1 Sommerdecke, 1 Winterdecke, 2 Kissen, Bettbezüge, 1 Grill, Holzkohle, 1 Tisch, 1 Stuhl und etwas Holz zum verarbeiten. Mal sehen, wie ich das alles unter bekomme. Noch bin ich etwas skeptisch. Nach den 3 Monaten fällt es mir doch sehr schwer, zu glauben, dass es jetzt doch bald richtig losgeht. In Argentinien wurde ich definitiv abgezockt bei der Reperatur, aber was soll man machen. Mein Mechaniker hier erklärt mir alles bis ins Detail. Bespricht mit mir, was wir wechseln wollen und was nicht, um für die lange Reise gerüstet zu sein. Als ich ihm meinen kaputten Motor überlassen will, baut er einiges auseinander und meint, dass ich diese Ersatzteile mitnehmen soll, da sie noch gut sind, falls ich sie brauche. Ich habe mich heute also zum Motorkauf mit dem Mechaniker getroffen, mit dem ich schon die letzten Tage kommuniziert habe. Aus 3 verfügbaren Motoren sucht er den besten heraus. Ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben, alles wird geprüft und mir das weitere Vorgehen erklärt. Dann wird der Motor mit dem Gabelstapler ins Auto gehoben. Das heutige Foto des Tages entsteht. Bei circa 400kg ist das definitiv nötig. Noch nie hat sich eine Chica so sehr über einen neuen Motor gefreut. Noch schnell bezahlen. Ich war vorher in der Wechselstube um meine Dollar, die ich bereits in Uruguay ganz einfach abheben konnte, in Pesos umzutauschen. Jedes Land ist ja in Sachen Geld abheben sehr verschieden. Da ich wusste, dass ich in Chile maximal 200.000 Pesos pro Tag abheben kann, ich aber 2.000.000 Pesos brauche, habe ich mir direkt Dollar in Uruguay besorgt, wo ich pro Tag 1.000 Dollar abheben konnte. Ich habe gehofft, den Motor mit Dollar bezahlen zu können, was in Uruguay kein Problem gewesen wäre und in Argentinien hätten sie sich aufgrund der derzeitigen Inflation dort darum gerissen, aber hier will man meine Dollar nicht. Also tausche ich schnell meine 2.000 Dollar in 2.000.000 Chilenische Pesos um und bin auch direkt wieder 1.900.000 los. Aber um einen Motor reicher. Wir organisieren ein erstes Date der beiden. Neuer, aber gebrauchter Motor trifft das erste Mal auf sein neues Zuhause, meinen Galloper, den ich nach so langer Zeit endlich wieder zu Gesicht bekomme. Ich kann es mir nicht verkneifen, ihn zu umarmen und abzuknutschen. Ich habe mich so sehr in dieses Auto verliebt und jetzt gibt es doch eine gemeinsame Zukunft mit uns. Der Mechaniker fährt mich noch zur nächsten Metrostation und mit der Linie 4 fahre ich oberirdisch zurück ins Zentrum. Ich habe heute also direkt eine Stadtrundfahrt einiger Viertel bekommen, die ich von Santiago noch nicht kannte. Da ich meinen Koffer nach ewig langer Zeit mal wieder mitgenommen habe, um mal zusammen mit den Sachen, die ich heute Morgen bekommen habe, Inventur zu machen, bricht in meinem Zimmer das absolute Chaos aus. Das Bettzeug & Kleidung wird gewaschen. Das Essen, was mir während des Transports zwischen Uruguay und Chile nicht entwendet wird gesichtet und alles ordentlich sortiert. Jetzt habe ich meinen gesamten Hausstand wieder beisammen. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie das am Ende alles zu einem mobilen Zuhause wird. Das Reise-Burnout wurde damit Beiseite geschoben und ich bin wieder sehr euphorisch.
Es gibt auch wieder ein kurzes Update in meiner Reise-Challenge: https://lets-world.de/wordpress/2024/02/15/die-groste-reise-challenge-uberhaupt/