Tanti, so heißt das heutige Ziel des Tages. Ich brauche wirklich mal eine kleinere Stadt und Tanti ist das definitiv. Und zudem umgeben von wunderschöner Natur. Also Daumen hoch und auf ins Abenteuer. Nach nicht mal 1 Minute hält das erste Auto an und nimmt mich ein Stück mit. Nochmal Daumen raus und gleiches Szenario. Es ist so einfach hier zu trampen, das ist unfassbar. Als ich bei meiner Unterkunft ankomme, traue ich meinen Augen kaum. Wie süß. Wie idyllisch. Auf dem Foto des Tages seht ihr, was ich meine. Zusammen mit Eve, sie ist aus Holland und wir haben uns in Cordoba im Hostel kennengelernt und entschlossen uns hier zu treffen, schlafe ich in einem der beiden Häuser. Unten gibt es eine Küche, mit Essbereich, einem Wohn- und Badezimmer und oben unter dem Giebel ist das Schlafzimmer. Ich verbringe also schon mal 3 Stunden hier, da ich auf sie warte. Als sie angekommen ist, geht es auch schon los. Wir beschließen, da es schon wieder viel zu warm ist, zum Fluss zu gehen und von da aus immer flussaufwärts. Es dauert wirklich lang. Wir haben nicht erwartet, dass wir so lange das Dorf noch um uns haben würden, auch wenn es am Wasser natürlich schon sehr Grün ist. Wir kommen an einem Bereich vorbei, wo ganz viele Grills, Tische und Bänke aus Stein stehen, wo die Familien vermutlich an Wochenenden ihr Asado/BBQ zu sich nehmen. Nur ein kleines Stück weiter und dort steht ein Wagen, der Churros verkauft. Natürlich gönnen wir uns welche, gottseidank, denn es waren die besten, die wir beide bisher hatten. Wieder ein Stück weiter und der Fluss wird zu einem künstlich angelegten Schwimmbad. Und genau hier verweilen wir recht lange, legen uns in die Sonne, springen ins viel zu kalte Wasser und wärmen uns wieder auf. Nachdem wir genug Sonne getankt haben, gehen wir noch ein Stück weiter und kommen zu einem schönen Wasserfall. Hier ist es wieder so idyllisch, dass hier einige Familien am Flusslauf entspannen, ihren Mate trinken oder sogar Schach spielen. Der Weg führt uns nun auf ein paar Felsen nach oben, von wo aus wir eine super Aussicht auf die Umgebung haben. Der Blick reicht sogar bis nach Villa Carlos Paz, wo ich heute Morgen gestartet bin. Auf dem Nachhauseweg, träumen wir beide im selben Moment davon hier zu Wohnen. Die Häuser sehen hier teilweise aus wie kleine Burgen, alles ist wirklich sehr schön angelegt. Rundherum so viel Grün, ein Wasserfall in unmittelbarer Nähe, Felsen, das Leben ist hier deutlich langsamer als in den großen Stadten. Wir waren dann nur noch einkaufen. Das Gute ist, wenn man mit nicht amerikanischen Reisenden unterwegs ist, dass alle immer extrem Lust auf Gemüse haben und so kocht man eigentlich immer, wenn man mal wieder kocht, etwas Gesundes, da es die Argentinier nicht so mit gesunder Ernährung haben. Hier gibt es immer nur Empanadas, Sandwiches, Schnitzel, Hamburger oder Pizza. Als wir zufällig an einem Laden vorbeikommen, der selbstgemachte Nudeln verkauft gönnen wir uns Ravioli gefüllt mit Ricotta und Nüssen und kaufen in einer Verdureria/Gemüseladen natürlich noch Gemüse und lassen den Tag beim gemeinsamen Kochen gemütlich ausklingen. Um die Idylle perfekt zu machen läuft nebenbei klassische argentinische Musik. Ein bisschen fühle ich mich dabei wie in einem italienischen Dorfrestaurant. Ich genieße den Abend sehr.
