
Gestern Abend noch habe ich mich zu einer Motorradausfahrt für heute verabredet. Ein paar Minuten auf dem Motorrad und ich habe dieses Gefühl von Freiheit in mir. Wir fahren von Buenos Aires nach Tigre, quälen uns durch den dichten Verkehr der Großstadt und verlassen sie auch gefühlt nie wirklich, aber nach 40 Minuten Fahrt kommen wir in einer völlig anderen Welt an. Überall stehen Palmen an den Straßenrändern. Die Uhren ticken hier viel langsamer als im hektischen Buenos Aires. Tigre ist mitten in einem Flussdelta gelegen und dementsprechend hat man neben fast jeder Straße auch einen Fluss. Auf den großen werden Schifffahrten für Touristen angeboten, die Einheimischen fahren in ihren Sportbooten, Kuttern oder Kajaks umher und der Volkssport scheint hier Sportrudern zu sein. Super interessant anzuschauen, dass die Wasserwege beschäftigter sind, als die asphaltierten Straßen. Zur Mittagszeit werden wir ein paar mal auf der Straße angequatscht, um in die diversen Restaurants gelockt zu werden. Als eine gratis Überfahrt mit dem Boot beinhaltet ist, können wir nicht mehr nein sagen. Wir werden auf eine Insel gefahren und können direkt am Wasser unser Essen genießen. Wir wollen noch etwas die Insel erkunden, was sich aber als sehr schwierig herausstellt. Als wir aufgrund von Bambusstämmen nicht mehr wirklich weiter kommen, wir im Moor versinken und von Mücken aufgefressen werden, entscheiden wir uns, noch ein Stück weiter zu gehen und wir kommen wieder beim Restaurant heraus und müssen herzlich lachen, da wir nicht annähernd gedacht haben, dass wir im Kreis gelaufen sind. Jetzt werden wir wieder auf die andere Seite gebracht und gehen zurück zum Motorrad, wo wir noch etwas die Ruhe der Kleinstadt genießen, bevor wir uns in den Feierabendverkehr von Buenos Aires stürzen. 1 Minuten zurück im Hostel und schon wird uns beigebracht, Salsa zu tanzen. Da ich schon etwas Vorerfahrung habe, darf ich mit dem Lehrer tanzen. Ich habe so viel Spaß daran. Etwas später beim gemütlichen Zusammensitzen am Pool frage ich die Hostelbesitzerin, ob sie mir eine Empfehlung für ein Tattoostudio geben kann und sie bringt mich genau 10 Meter ostwärts, wo ich nach einem kurzen Gespräch tatsächlich noch heute tätowiert werde. Es ist unglaublich gut geworden. Alle im Hostel freuen sich für mich und ich bin um einen süßen Buckelwal auf meinem rechten Unterarm reicher, der mich stets an meine unglaublichen Erfahrungen in der Antarktis erinnern wird.