
Auf der Suche nach dem ersten Wort für den heutigen Text fällt mir auf, dass es ganz passend ist, dass das heutige Foto des Tages ein Auto ist, denn die ersten Stunden des Tages, um genauer zu sein 5 Stunden, verbrachte ich heute morgen damit mal wieder mehr zu recherchieren, e-Mails zu schreiben, mich darin zu üben spanische Sprachnachrichten zu verstehen, in der Hoffnung bald eine Lösung für die Reperatur meines Autos parat zu haben. So nun bin ich auch irgendwie um das verflixte erste Wort drumherum gekommen, denn das fällt mir immer besonders schwer. Habe ich es einmal gefunden, schreibt sich der Rest wie von selbst, auch wenn ich vorher nie darüber nachdenke, was und wie ich es euch nahe bringen möchte. Nachdem “Bürotag” brauchte ich dann aber wirklich etwas frische Luft und ich traf mich mit Nils, der witzigerweise auch wieder in Montevideo ist. Auch ihn kenne ich aus meinem vorherigen Aufenthalt im Hostel hier. Da wir nicht wirklich wissen, was wir machen sollen, geht es erstmal ein Eis essen und danach schauen wir auf eine Liste, die er von einer Urlaubsbekannten bekommen hat, was wir machen können und gehen erstmal zur Escollera Sarandi, was ein langer Brandungsschutz ist. Wir treffen hier ziemlich viele Angler und sie scheinen recht erfolgreich zu sein. Wir laufen auf der Brandungsmauer entlang und beoäugen eine Anglerin skeptisch, als sie den noch lebendigen Fisch einfach in eine Tüte (ohne Wasser) steckt. Definitiv nicht die feine Art. Das kann ich nicht mit anschauen, wir drehen wieder um und schlendern weiter durch die Stadt. Das heutige Foto des Tages ist ein wahrer Schnappschuss. Bevor der Fahrer seinen Parkplatz verlassen kann, krame ich schnell mein Handy aus der Tasche, mache ein schnelles Foto und schon ist er weg. Glück gehabt. Ich mag es richtig gern. Wir gehen weiter zum Palacio Legislativo, dem Regierungssitz. Wir sind schon ziemlich spät dran und so sind absolut keine Touristen hier. Als Nils anfängt die Treppen hochzugehen, wird er von einer Polizisten aus einem kleinen Wachpostenhäuschen mit Trillerpfeife zurückgepfiffen und sie winkt uns ran. Wir erwarten eine Ermahnung, aber sie sagt uns, dass die Garde jederzeit um die Ecke kommt, um die Fahne einzuholen. Wir seien herzlich eingeladen, uns das Spektakel anzuschauen. Noch während des Gesprächs kommen sie um die Ecke. Gleichschritt haben sie definitiv drauf. Sie gehen die Treppen hoch, einer spielt kurz Trompete und 4 warten auf ihren Einsatz am Fahnenmast. Nachdem das Ständchen vorbei ist, versucht einer die Fahne einzuholen. Die Betonung liegt hierbei auf “versucht”. Durch die Verzierungen am Mast und den Wind bleibt die schon etwas mitgenommene Fahne hängen. Sie bekommen sie nicht herunter. Kurz nochmal hoch und wieder runter, aber sie hängt immer noch da. Dadurch, dass sie ihre Posten nicht verlassen dürfen, können sie nicht sehen, was wir sehen, also sehen sie das Problem gar nicht. Sie tun uns schon etwas leid. Nach circa 5 Minuten probieren, hat einer zu viel, verlässt seinen Posten und nun geht es voran. Die Fahne wird wieder gehisst, somit befreit und dann schließlich eingeholt. Dann noch ordentlich in Dreiecksform zusammengelegt und von 2 Kadetten fort getragen. Ein wahres Spektakel! Wir bummeln wieder zurück und verabreden uns für morgen. Mittlerweile ist es dunkel geworden, also noch schnell die Zutaten fürs Abendessen einkaufen, kochen und ab auf die Couch. Und jetzt kommt das Allerbeste: Wir haben uns 1kg Eis per Lieferdienst bestellt. So kann man den Fernsehabend erst richtig genießen.