
Die beste Überraschung, die man mir hätte machen können. Als ich heute morgen das Surren von einigen Motorrädern hörte und ich wusste, dass dieses Geräusch mir galt, fingen meine Augen an zu strahlen. Natürlich musste ich erst einmal selbst eine kleine Runde fahren, bevor wir starten konnten. Wie habe ich es vermisst. Aber nun los. Unser Ziel ist der Cerro Pan de Azucar zu deutsch “Berg Zuckerbrot”. Mit seinen 389 m ist er der dritthöchste Berg in Uruguay. Der Aufstieg beginnt bei circa 0 m Meeresspiegel und eigentlich ist es verboten in Latschen dort hoch zu gehen. Aber mit unseren Überzeugungskünsten und einer kleinen Notlüge, dass ich den Mount Everest schon bestiegen hätte, lassen sie mich mit einer Unterschrift, dass ich die Verantwortung trage, falls etwas passieren sollte, nach oben. Ich habe nur Latschen dabei, da ich vor gut 1 Woche als ich Montevideo verlassen habe, nicht an mein Auto und somit nicht an meine Schuhe herankam. Aber ich weiß ja von meinen Wanderkünsten, also ging’s heute mal in Latschen auf einen Berg. Die Höhe des Berges ist nicht zu unterschätzen. Wir hatten heute locker über 30°C und der Weg war ordentlich zum Kraxeln, aber wir konnten die vorgegebene Zeit mit unserem zügigen Schritt halbieren. Oben angekommen, wartete ein extrem weiter Blick, da der Rest des Landes fast komplett flach ist. Wir konnten in der einen Richtung von San Carlos bis Punta del Este und Piriapolis schauen, also locker 40 km. Ich hoffte auf ein paar Vogelspinnen, aber die waren heute irgendwie zu scheu, um aus ihren Felsspalten zu kommen oder auch ihnen war der Fels in der Sonne viel zu heiß. Also ging es nach einer kurzen Pause wieder nach unten und jetzt merkte ich so richtig, warum es eigentlich nicht erlaubt ist, in Latschen auf den Berg zu gehen. Eine einzige Rutschpartie in meinen Schuhen. Ich beschließe, sie einfach auszuziehen und das ging erstaunlich gut bis ich kurz davor war, meine Füße zu verbrennen, da der Fels ziemlich dunkel ist, heizte er sich ordentlich auf. Wir überholten ziemlich viele Leute in ihren geschlossenen Schuhen und brachten alle zum Staunen, als wir in dieser Zeit wieder heile unten ankamen. Unten am Parkplatz angekommen, witterten einige hungrige Nasennbären schon ihre Chance. Als sie uns dann auf dem Schoß saßen und ihre Krallen sich in unsere Beine bohrten, war es dann doch zu viel und wir schwingen uns wieder auf die Mopeds nach Piriapolis zum Eis essen und zum Aussichtspunkt Cerro San Antonio. Von da an ging es die ganze Zeit mit dem Meer zu unserer Rechten zum Ocean Park zu Sabine, wo ich ja ursprünglich Silvester schon sein wollte. Aber Pläne ändern sich ja ständig auf einer solchen Reise. Wir entspannten uns ein wenig in den Hängematten und zum krönenden Abschluss gab es noch selbstgemachten Cheeseburger mit Hasenpatties. Sehr sehr lecker. Ein Tag nach meinem Geschmack.