Die Gedanken sind frei

Mir geht es deutlich besser, also habe ich beschlossen, was soll ich noch länger in Montevideo rumhängen, wenn ich hier erstmal eh nichts ausrichten kann. Alle Absprachen und Kommunikation laufen so oder so über das Handy, also kann ich das auch von woanders regeln. Da ich kein Stadtmensch bin geht es heute also wieder mehr in die Natur. Ich laufe früh morgens die 4 km zum Busterminal und bin sehr überrascht. Auf dem Weg komme ich an einem Bankautomaten vorbei und hole mir sowohl Pesos als auch US-Dollar. Alles funktioniert tadellos, ohne Gebühren. Eine große Überraschung nach den Erfahrungen in Argentinien. Am Terminal gibt es dann eine Tafel mit allen Bussen und ich sehe direkt, zu welchem “Gleis” ich muss. Zugang erhalte ich nur mit dem QR-Code der auf meinem Ticket abgebildet ist, welches ich im Internet kaufen konnte. Nach 4 Stunden komme ich in Barra de Valizas an. Ich steige aus und jeglicher Balast fällt von meinen Schultern. Wie gut die Luft hier riecht, ein wenig nach Meer, sehr rein. Es ist angenehm frisch. Ich beginne meinen Weg Richtung Hostel und finde keine einzige befestigte Straße. Schon jetzt weiß ich, dass es die beste Entscheidung war, etwas Abstand zu all den Schwierigkeiten mit meinem Auto zu bekommen. Carol, die ich im Hostel in Montevideo kennengelernt habe, hat mir schon freudig erwartet. Das Hostel ist sehr grün, vielleicht würde ich sogar soweit gehen, dass ein wenig Urwaldflair hier aufkommt. Überall sind Hängematten aufgehangen und die Gemeinschaftsdusche hat ein riesiges Fenster mit Blick ins Grüne. Wieder eine Kleinigkeit, die ich für mein späteres zu Hause, wenn ich mal groß bin, im Hinterkopf behalten werde. Ein paar Meter weiter bis zum Strand, Wellness für die Füße, da der Sand so fein ist. Wir spazieren etwas entlang der Küste. Hier stehen ganz viele süße Häuschen, einfach mitten im Sand. Wir kehren um, gehen etwas landeinwärts, nur ein paar Meter und genau dort wird das heutige Foto des Tages geschossen. Nur ein paar Meter weg vom eigentlichen Strand aber immer noch mitten im Sand. Einfach toll die Atmosphäre hier. Alle sind gechillt, keiner hektisch. Alle froh gestimmt, keiner boshaft. Vielleicht liegt es aber auch an der Tatsache, dass es hier in Uruguay legal ist sein eigenes Cannabis anzubauen. Immerhin pro Kopf 2 Pflanzen für den Eigenbedarf. Und so ist auch bei uns im Hostel die ein oder andere Pflanze zu entdecken. Mitten zwischen den anderen. Nach einem unglaublich leckeren Eis geht es zurück ins Hostel und wir lassen den Tag in der Hängematte, einem guten Essen mit Livemusik und einer gemütlichen Runde am Lagerfeuer ausklingen. Also alles sehr ruhig und angenehm.

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