
Ich habe leider schon wieder viel zu viel zu berichten. Dabei fing der Tag so gut an. Ich werde von den ersten Sonnenstrahlen geweckt. Ich werfe einen Blick aus dem Auto und sehe einen wunderschönen Sonnenaufgang. Zu schön, um weiter zu schlafen. Ich bleibe aber noch eingekuschelt. Als die Sonne höher steht, wage ich mich nach draußen, rolle die Yogamatte aus und genieße meinen Sunshine-Morningflow. Kurz Zähne putzen, etwas essen und dann geht es auch schon weiter Richtung Buenos Aires. Ich möchte an der Laguna las Tunas eine längere Pause im Schatten unter ein paar Bäumen machen, aber Bäume gibt es hier leider nicht. Dafür aber Flamingos, die etwas kamerascheu sind. Also schieße ich stattdessen ein Foto meines Gallopers, genieße kurz die Natur und checke meinen Ölstand nach den ersten 200 km, wie es mir aufgetragen wurde. Alles ist schick, also fahre ich weiter. Es ist einfach viel zu heiß, also halte ich immer noch Ausschau nach ein paar schattenspendenden Bäumen. Ich hänge meine Hängematte auf und fange an, meinen heutigen Beitrag zu schreiben. Er trägt die Überschrift: “Alles total entspannt”. Findet ihr den Fehler? Richtig! Zu früh gefreut. Denn als ich weiter fahre und 30km vor meinem geplanten heutigen Ziel bin, wird das Auto plötzlich lauter. Ich halte an, checke nochmal alles, aber ich kann nichts finden, woran es liegen könnte, also wieder auf die Straße. Ich beschleunige und bei 50km/h gibt es ein sehr unangenehmes Geräusch. Sofort wieder rechts ran. Jetzt sehe ich, dass ich Öl verliere. Und es tropft nicht langsam. Ich telefoniere mit meinem Mechaniker und seinem Sohn, der als Dolmetscher dient und gemeinsam beschließen wir, dass ich ganz langsam bis zum nächsten Ort Suipacha weiter fahre und dort direkt einen Mechaniker aufsuchen. Zu meinem Glück ist natürlich auch noch Sonntag und Ferienzeit. Ich komme an und habe eine ordentliche Ölspur hinterlassen. Die Werkstatt ist geschlossen. Aber aus irgendeinem seltsamen Grund, kommen die Enkel des Besitzers genau im selben Moment wie ich an. Ich quatsche den Mann an, in der Hoffnung es sei der Mechaniker. Leider nicht, sein Opa ist auch erst morgen wieder da. Sein Bruder kommt noch vorbei und beide schauen mit großen Augen mein Auto an, aber keine Ahnung, wo das Öl herkommt. Wir gehen erstmal in den Hinterhof, essen und trinken eine Kleinigkeit und ich berichte von meinen Plänen. Als ich in der Hängematte lag, habe ich mir ein Ticket für die Überfahrt von Argentinien nach Uruguay gekauft. Die Fähre geht morgen 16 Uhr. Die Oma kommt hinzu. Nebenbei wird schon versucht mit meiner Versicherung zu reden. Man sagt mir, da ich es so eilig habe, haben sie einen anderen Mechaniker angerufen, der sich mein Auto anschauen wird. Also wieder vor auf die Straße und hier beginnt erst das richtige Drama. Er telefoniert erstmal mit meinem Mechaniker aus Santa Rosa und besorgt sich quasi die Krankenakte meines Invaliden und meint ich solle den Motor starten. Direkt bekomme ich ein Handzeichen: Okay, sofort wieder aus! Mit Google Übersetzer quälen wir uns ins Gespräch, doch dann kommen Freunde hinzu, die Englisch sprechen. Jetzt ist das Kommunizieren einfacher, aber jetzt wird auch klar, Vermutlich hat die Kurbelwelle bei der Pampa-Panne auch was abbekommen und ist jetzt ganz hinüber. Der Motor muss also komplett ausgebau und alles geprüft werden, dann müssen die Teile herangeschafft werden und dann wieder das Geldproblem. Naja, darin habe ich ja Übung. ABER! Es kann locker 20 Tage dauern, meint er. Mein Plan morgen nach Uruguay zu Freunden zu fahren, dort endlich mein Auto auszubauen und dann nach Ushuaia pünktlich zu meiner Antarktisreise zu kommen, ist jetzt hinfällig. Wie ich es nun mache? Ich habe keine Ahnung im Moment. Um mir alles etwas leichter zu machen, wurde ich noch zum Abendessen eingeladen, durfte Duschen, habe saubere Kleidung bekommen und bin jetzt in einem komplett leeren Haus mit nur einem Bett, welches extra für mich hereingestellt wurde. Diese Gastfreundschaft ist einfach unglaublich! Macht euch nicht zu viele Gedanken, es reicht, wenn ich schon nicht schlafen kann, weil ich mir einen Plan D überlegen muss.
Hola Patricia.soy de Suipacha.mu nombre es Karina Arribillaga fue un placer conocerte, espero tengas muy buen viaje, y buena vida 🙌🏽