Die Kraft der Natur

Zugegebenermaßen fing der Tag heute gar nicht mal so gut an. Ich bin mit Rückenschmerzen aufgewacht und habe es vermisst, zu Hause zu sein. Meine Freunde vermisst. Kurz gesagt, es war einfach alles bescheiden. Dann entschieden wir uns, die Wanderung von 23km Länge nicht zu machen, da wir beide ziemlich müde waren, legten uns nochmal ins Bett und es wurde nur schlimmer. Also suchte ich doch eine Wanderung heraus. Der Kompromiss war, dass wir zu einem Strand am Lago Gutierrez wanderten, an dem wir uns am Ende 3 Stunden ausruhten. Also ins Auto, 30 min fahren und rein in die Natur. Nach bereits 1 km kamen wir bei einem Wasserfall an und genossen erstmal eine Runde Mate. Wir waren nicht die Einzigen mit dieser Idee. Ich muss hier trotzdem weg, mein Kopf will heute nicht, wie ich es will. Zu viele Menschen, zu viele Unbekannte. Der weitere Weg strahlt eine angenehme Ruhe aus. Nach ein paar Höhenmetern kommen wir aus dem Wald auf eine ziemlich trockene Ebene und ich finde wieder zu mir selbst, das Lächeln wandert wieder mit mir mit. Wie bin ich froh! Die Sonne knallt ordentlich und die Steine und der Sand wärmen uns zusätzlich. Ab und zu begegnen wir ein paar anderen Wanderern, aber insgesamt ist es sehr ruhig. Wir haben ein ordentliches Tempo drauf, dafür, dass wir uns eigentlich ausruhen wollten und nach bereits 2 Stunden kommen wir am Strand, der gottseidank nur von Wanderern erreichbar ist, an. Das Wasser ist sehr türkis und sehr kalt. Durch den geschwungenen Verlauf des Strandes bemerkt man die Länge absolut nicht und da er zudem noch sehr schmal ist, denkt man, man ist fast allein hier. Wir waschen uns erstmal den Staub von den Beinen und wagen den Sprung auf “1,2,3”. Es ist wirklich unheimlich kalt. Ich kann nicht mehr als 5m hin und wieder zurück schwimmen, dann machen meine Lungen zu, aber das war es wert. Wir suchen uns ein halbschattiges Plätzchen. Ich krieche teilweise halb unter eine Hagebutte um im Schatten zu liegen und schlafe tatsächlich kurz ein. Die Entspannung tut gut und der Wind lässt uns die Hitze nicht zu sehr spüren. Es ist der Hunger, der mich am Ende antreibt, wieder zurück zu gehen. Als wir uns aufmachen und den Strand nach vorn um die Ecke herum gehen, auf einmal Menschenmassen, gottseidank haben sie sich alle am Anfang des Strandes gestapelt und haben uns in Ruhe gelassen. Wir gehen also wieder zur Hochebene. Die Stimmung ist jetzt eine ganz besondere. Es ist noch viel ruhiger. Nicht nur wir, auch die Natur scheint sich entspannt zu haben und die Bäume singen uns ein Lied, denn sie knarzen um die Wette. Wir treffen 2 Chicas aus dem Hostel und müssen wieder schmunzeln, wie klein doch die Welt ist. So klein und doch so viel zu entdecken. So viel zu entdecken, so viel gutes für die Seele. Am Ende des Tages bin ich also wieder ausgeglichen und kann in aller Seelenruhe schlafen gehen.

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