
Ich packe meinen Koffer und nehme mit: eine Zylinderkopfdichtung, eine Yogamatte, einen Schuhkarton voller Geld, Anti-Mücken-Spray, ein Schnitzel-Brötchen und einen alten Pulli von Gera, damit ich im Bus nicht friere. Würde ich das so in einem Spiel erwähnen, würde mich vermutlich jeder schief anschauen, aber das habe ich tatsächlich heute alles in meinem Rucksack dabei. Guadalupe und Gera bringen mich heute morgen zum Busbahnhof. Ein ganz großes DANKESCHÖN an ihre Gastfreundschaft und Mühen, die sie wegen mir hatten. Die Zeit wird immer knapper, als sich die Bahnschranke zum dritten Mal vor uns schließt. Es ist trotzdem noch Zeit um ein Busticket für meinen Nachtbus nach Neuquen zu kaufen. Kleiner Fakt zwischendurch: Lest mal Neuquen rückwärts. Neuquen bleibt Neuquen. Aber erstmal fahre ich nach Santa Rosa zu meinem Auto. 11 Stunden Busfahrt über die es nicht wirklich was zu sagen gibt. Lesen, schlafen, essen. Ich schaue aus dem Fenster und versuche mitzubekommen, wie das hier mit der Maut läuft. Es scheint irgendwas automatisches zu geben, aber auch immer mindestens eine Station für Bargeld. Das wird dann wohl in Zukunft für mich bestimmt sein. Die Temperaturen fallen gefühlt in die Minusgrade, aber da ich ja das letzte Mal im Bus schon gefroren habe, habe ich diesmal einen Pulli bekommen. Zum Ende hin wechsle ich alle 10 Minuten die Stellung. Und natürlich sind meine Füße auch manchmal über mir. Ach, der Platz neben mir ist frei, deshalb geht das. Ich frage mich trotzdem, wie unbewegliche Leute einfach nur 11 Stunden ganz normal still sitzen können. Das ist nichts für mich. Naja, irgendwann komme ich dann auch in Santa Rosa an, gehe fix zur Werkstatt, wo ich schon sehnlichst erwartet werde, gebe meinem Mechaniker die Zylinderkopfdichtung und ein bisschen viel Bares und packe um. Ich komme aus einer Millionenstadt und will in die Berge. Ich packe meinen Koffer und nehme mit: Wanderschuhe (meine und Gustavos, denn die haben wir bei mir im Auto vergessen), Wanderstöcke, meine Drohne, meine ActionCam, eine Lange Hose und eine Decke für die Nacht. Diesmal entspricht das schon eher den allgemeinen Vorstellungen. Ich werde noch schnell zum Kaffee und Kuchen (natürlich mit Dulce de Leche) eingeladen und dann auch schon wieder zum Bahnhof gebracht. 2 Stunden Zwischenstopp vergingen viel zu schnell. Um 9 startet der Bus und braucht nochmal 10 Stunden bis Neuquen. Da die Pampa einfach nur komplett flach ist und nicht einen Hügel hat, kann man von überall und die ganze Zeit den Sonnenuntergang beobachten. Ich schaue also gerade aus dem Fenster und genieße seit 1 Stunde das Farbenspiel. Im Bus wird es langsam ruhiger also versuche ich auch mal zu schlafen. Bis Morgen!