
Meine Aufgabe des Tages war es, eine Zylinderkopfdichtung für mein Auto zu besorgen, da mein Mechaniker es in der Pampa für mein Auto braucht, es aber nicht bekommt. Bargeld habe ich ja nun schon, um die Reperaturkosten am Ende bezahlen zu können, fehlt also nur noch dieses essentielle Teil. Guadalupe hat bereits gestern Abend angefangen verschiedene Händler anzuschreiben, um zu fragen, ob sie das Teil für mein Auto haben und wie viel es kostet. Nach regem Schriftverkehr sind wir dann heute früh zu dem Händler gefahren, bei dem es am günstigsten sein sollte. In Buenos Aires gibt es genau eine Straße, diese ist allerdings riesig, in der es einen Händler nach dem anderen für importierte Fahrzeuge und deren Ersatzteile gibt. Wir müssen also die genaue Adresse kennen, denn ein Laden sieht hier wie der andere aus mit riesige Lagerhallen im Hintergrund. Wir finden den richtigen Laden, es ist kein Originalteil sondern ein Replikat wird uns gesagt. Stellt sich nur noch die Frage, wie hoch? 1,6 oder 1,8 oder 2mm? Gottseidank geht der Mechaniker sofort ans Telefon: 1,8. Also gut: 1,8mm also. Er schickt ein Bild, er braucht das Original und kein Replikat. Also verlassen wir den Händler wieder und machen uns auf die Suche nach einem Originalteil. Auf einmal: “Wir brauchen 1,6mm! Ich habe nochmal genauer nachgemessen.” Also suchen wir nun ein Original in 1,6mm. Dann doch: “Das Replikat ist auch total in Ordnung.” Also gehen wir wieder zu unserem ursprünglichen Händler und holen uns die Zylinderkopfdichtung mit 1,6mm Höhe. Zum Mittag sind wir fertig mit dem Hin und Her und da ich nun alles habe, was ich in Buenos Aires besorgen wollte, geht es morgen wieder in die Pampa. Wir kaufen also noch mein Busticket nach Santa Rosa. Am Busterminal ist das heutige Foto des Tages entstanden. Für alle Nicht-Südamerikaner, das Ganze läuft wie folgt ab: Man muss vorher wissen, welches Busunternehmen zu seinem Zielort, in meinem Fall nach Santa Rosa, fährt. Denn die Städte werden immer nur von bestimmten Busunternehmen bedient. Weiß man das nicht, hat man entweder einen Einheimischen vorher danach gefragt, hat einen Einheimischen an seiner Seite (wie ich) oder fragt in der Information des Busterminals danach. Wir wissen also, dass ich mit “Chevallier” reisen möchte und suchen den entsprechenden Schalter nun. Die Werbetafeln über den Schaltern sind gottseidank recht groß. Es sind aber auch sehr viele und alles ist etwas unübersichtlich. Auf dem Foto des Tages sieht man nur ein Drittel der Schalter. Aber mit meinen Adleraugen habe ich den Schalter dann doch direkt gefunden. Wir gehen also hin, sagen, wann ich wohin fahren möchte, ich muss meinen Reisepass vorzeigen, ich darf mir aussuchen, wo ich sitze und am Ende sogar mit Karte zahlen. Hat man einmal den richtigen Schalter gefunden, ist alles Recht einfach. Mir wird mein Ticket ausgehändigt und nochmal alles erklärt: Morgen 8 Uhr Abfahrt in Buenos Aires, Ankunft 19 Uhr in Santa Rosa, Sitzplatz 29, Terminal 1-12. Was? 1-12? Ja, man muss immer kurzfristig schauen, wo die Busse halten, das ist vorher nicht so ganz klar. Im schlimmsten Falle muss man sich am Ende durchfragen, ob es der richtige Bus ist, aber die Busfahrer und ihre “Schaffner” sind immer sehr nett. Den Rest des Tages verbringen wir mit einkaufen, essen, Haus säubern und Sachen packen. Trotz ein wenig Durcheinander und ungewohnter Prozedere, ist am Ende also doch alles da, wo es sein soll.