
Trampen in Südamerika: Mein Host meint, es wäre wie Roulette spielen und auch der Lonely Planet (mein Reiseführer) rät davon ab. Zu gefährlich, zu ungewiss, einfach nicht machen! Naja, irgendwie kribbelt es mir dann doch immer in den Fingern, bei Dingen, die man nicht machen sollte. Und so fand ich mich heute am Straßenrand mit dem Daumen nach oben, die Autofahrer anlächelnd, wieder. Ich stand keine 2 min und der erste hielt an, der Koffer wurde hinten auf die Ladefläche geschmissen und ich wurde für den weiteren Weg direkt an seinen Arbeitskollegen weitervermittelt, der mich sogar noch ein Stück weiterfuhr, als er musste. Danke an die Firma 😉 Ich strandete irgendwo im nirgendwo, keine Menschenseele weit und breit, gottseidank, Zeit für die heiß ersehnte Pipipause. 10 min lang kam nicht ein Auto und ich fing mir ernsthaft an Gedanken zu machen. Dann direkt 2 Autos hintereinander. Das hintere hält an, Jackpot. Koffer wieder auf die Ladefläche des Pickups und weiter geht’s. Insgesamt mussten 170 km bewältigt werden. Die Fahrt war entspannt und wir versuchten uns mit Händen und Füßen zu verständigen. 60 km vorm Ziel wurde ich wieder abgesetzt, kurz verabschiedet und Daumen wieder hoch, der nächste Pickup hält direkt. “Wo fahrt ihr hin?” “Pichilemu!” “Perfekt, ich möchte auch nach Pichilemu!” Also rein da und los gings. Ich habe sogar kurzzeitig überlegt, ob ich mich gestresst fühlen soll. 😀 Und das Beste, ich wurde direkt vor meiner Unterkunft abgesetzt. Fazit also: Trampen in Chile kann auch schneller als Busfahren sein und man lernt zudem noch nette Leute kennen. Mehr über Pichilemu am morgigen Tag 😉